(ots) - Nach vorläufigen Ergebnissen der
Vierteljährlichen Verdiensterhebung ist der Reallohnindex in
Deutschland im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 % gestiegen.
Dies ist der höchste Anstieg des Reallohnindex seit Beginn der
Zeitreihe im Jahr 2008. Wie das Statistische Bundesamt weiter
mitteilt, war der reale Zuwachs neben der moderaten Entwicklung der
Verbraucherpreise (+ 0,3 %) auf die - verglichen mit den letzten fünf
Jahren - leicht überdurchschnittlichen nominalen
Verdienststeigerungen (+ 2,8 %) zurückzuführen.
In welchem Maße die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum
1. Januar 2015 die Veränderungsraten des Nominal- beziehungsweise
Reallohnindex beeinflusst hat, lässt sich auf Basis der vorliegenden
Daten nicht quantifizieren. Es zeigt sich jedoch, dass vor allem
Beschäftigte mit eher unterdurchschnittlichen Verdiensten hohe
nominale Zuwächse aufweisen. Beispielsweise fiel im Jahr 2015 der
Anstieg des monatlichen Bruttoverdienstes bei den ungelernten
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verglichen mit den übrigen
Beschäftigtengruppen überdurchschnittlich hoch aus (+ 4,1 %). Auch
geringfügig Beschäftigte (+ 4,7 %) profitierten deutlich stärker als
Teilzeit- (+ 3,0 %) und Vollzeitbeschäftigte (+ 2,6 %) vom nominalen
Lohnzuwachs. Unterschiede gab es zudem zwischen Ost- und
Westdeutschland. Während bei den Beschäftigten in den neuen Ländern
die Verdienststeigerungen bei 3,9 % lagen, erhöhten sich die
Nominallöhne bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im früheren
Bundesgebiet um 2,5 %.
Diese Angaben stellen erste vorläufige Ergebnisse über die
nominale und reale Entwicklung der Bruttoverdienste in Deutschland im
Jahr 2015 dar. Detaillierte und endgültige Daten für das vierte
Quartal 2015 und das Jahr 2015 werden voraussichtlich Ende März 2016
veröffentlicht.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
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