Mehr als jeder Zweite gibt Befehle oder Fragen per Sprache ein / Am beliebtesten sind Anrufaufbau und das Diktieren von Textnachrichten
(PresseBox) - Sprechen statt tippen: Jeder zweite Smartphone-Nutzer (52 Prozent) bedient sein Gerät per Stimme ? sei es, um einen Anruf aufzubauen, eine SMS zu diktieren oder nach dem Wetter zu fragen. Das zeigt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Dabei ist die Sprachsteuerung besonders unter jungen Smartphone-Nutzern beliebt: Bei den 14- bis 29-Jährigen verwenden schon 58 Prozent die Spracheingabe, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 54 Prozent und bei den 50- bis 64-Jährigen 52 Prozent. Aber selbst bei den Smartphone-Nutzern ab 65 gibt jeder Vierte (25 Prozent) Fragen oder Befehle per Stimme ein statt über das Display. ?Die Spracherkennungssoftware ist inzwischen so weit ausgereift, dass selbst komplexe Befehle oder Fragen gut verstanden und ausgeführt bzw. beantwortet werden?, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. ?Die Sprachsteuerung macht die Bedienung des Smartphones noch intuitiver und komfortabler. Auch für ältere oder körperlich eingeschränkte Menschen kann dies eine enorme Erleichterung sein?, so Rohleder.
Wer die Sprachsteuerung seines Smartphones nutzt, tut das derzeit vor allem, um einen Anruf aufzubauen (80 Prozent), aber auch um eine Textnachricht zu verfassen (49 Prozent) oder um beispielsweise das Wetter oder die aktuellen Fußballergebnisse abzufragen (33 Prozent). Ebenfalls beliebt sind die Navigation (16 Prozent) oder das Starten von Apps (12 Prozent) per Spracheingabe.
Durch die Vernetzung mit weiteren intelligenten Geräten wird die Sprachsteuerung nach Bitkom-Einschätzung künftig auch über das Smartphone hinaus eine immer größere Rolle spielen. ?Im Smart Home kann intelligente Sprachsoftware zum Beispiel eingesetzt werden, um das Licht auszuschalten oder die Rollläden herunterzulassen.? Mittelfristig werden außerdem Gesten und Berührungen zur Steuerung von vernetzten Gegenständen und Geräten eingesetzt.
Hintergrund
Die Steuerung von Mobiltelefonen hat sich in wenigen Jahren stark geändert: Die ersten Handys hatten Tasten, die mehrfach belegt waren. Entsprechend langwierig war das Tippen von SMS. Die Worterkennung beschleunigte die Tastatureingabe. Später wurde dann zudem bei bestimmten Modellen jeder Taste ein einzelner Buchstabe zugeordnet. Beim Smartphone wurde die physische Tastatur durch ein Touch-Display ersetzt. Die neuen Betriebssysteme der Smartphones unterstützen in aller Regel Sprachbefehle.
Für den Durchbruch auf dem Massenmarkt sorgte Apple im Jahr 2011. Damals stellte das Unternehmen die Spracherkennungssoftware Siri für das iPhone 4s vor. Ein Jahr später zog Google mit Google Now nach. Die Verarbeitung der Spracheingabe geschieht dabei nicht auf dem Mobiltelefon, sondern auf Servern der Unternehmen. Dieses Verfahren erhöht die Zuverlässigkeit beim Erkennen der gesprochen Befehle. Allerdings werden dafür schnelle mobile Internet-Verbindungen gebraucht. Die Spracherkennung profitiert also vom Trend zum Cloud Computing, den schnelleren mobilen Internetverbindungen und mobilen Daten-Flatrates.
Die erste Spracherkennungssoftware für Computer generell hatte IBM im Jahr 1984 der Öffentlichkeit präsentiert. Rund 10 Jahre später wurde sie für den PC und damit für den Massenmarkt konzipiert. Microsoft setzte Spracherkennung in einem Betriebssystem erstmals 2007 ein, bei Windows Vista.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 749 Nutzer von Smartphones ab 14 Jahren befragt.
Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.
Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.