(ots) - An den Vorwürfen gegenüber dem renommierten
Literatur- und Musikfest "Wege durch das Land" sowie dem
Literaturbüro OWL gibt es wenig zu deuteln. Wer die Begründungen in
der Vorlage liest, kommt schnell zu der Erkenntnis, dass es nur einen
Ausweg gibt: der Rückforderung von 25 Prozent der Fördergelder
nachzukommen und die beiden Institutionen so schnell wie möglich so
aufzustellen, dass sie sich nie wieder im bürokratischen Gestrüpp von
Vergaberegeln und der Abrechnung von Fördergeldern verheddern. Denn
ob es der so begabten, beharrlichen künstlerischen Leiterin von "Wege
durch das Land" passt oder nicht: Auf diesen Teil des Geschäfts gilt
es genauso viel Akribie zu verwenden wie auf das Einwerben von
Fördermitteln und die sorgfältige künstlerische Ausgestaltung des
Festivals des Literaturbüros. Auf die beiden letzten Dinge versteht
sich Brigitte Labs-Ehlert hervorragend. Sie hat vor 25 Jahren das

Literaturbüro aufgebaut und zu einem hoch angesehenen Ort der
Literaturvermittlung in OWL gemacht. Dass sechs
Literaturnobelpreisträger hier aufgetreten sind, ist ihrer sehr guten
Vernetzung, ihrem großen Ansehen in der literarischen Szene und ihrer
intensiven Arbeit zu verdanken. Und auch, dass das Literatur- und
Musikfest "Wege durch das Land", das 1999 aus dem Literaturbüro
heraus gegründet wurde, bundesweite Anziehungskraft erreicht hat,
wäre ohne die beharrliche Arbeit und das Geschick der künstlerischen
Leiterin nicht möglich gewesen. Damit wir uns nicht falsch verstehen:
Diese Leistungen sind kein Freifahrtschein für einen nachlässigen
Umgang mit Fördergeldern. Es zeigt aber, dass die künstlerisch
Verantwortlichen sich angesichts äußerst kleinteiliger

bürokratischer Vergaberegeln dringend im kaufmännischen
Bereich professionalisieren müssen. Die Kunst der Zahlen gehört eben
auch zum Handwerk. Für die nahe Zukunft wäre es gut, wenn die Region
sich trotz dieser Verfehlungen aufmacht, beide Institutionen zu
stützen, um eine Insolvenz abzuwenden. Diese Leuchttürme werden
gebraucht.
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