(ots) - Vor dem Besuch von Bundesinnenminister Thomas de
Maizière (CDU) in Athen hat sich Griechenlands Botschafter in
Deutschland, Theodoros Daskarolis, gegen die Kritik an seinem Land
gewehrt: Griechenland werde bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise
zu Unrecht an den Pranger gestellt. "Seit vergangenem Sommer ruft
Griechenland nach mehr Frontex-Beamten, nach mehr technischer
Unterstützung bei der Registrierung der Flüchtlinge, nach einer
gemeinsamen europäischen Küstenwache. Aber wir erhalten nicht genug
Hilfe aus Europa", sagte Daskarolis dem RedaktionsNetzwerk
Deutschland (RND), dem mehr als 30 Tageszeitungen angehören
(Freitagsausgaben). Dies sei auch der Grund dafür, dass die geplanten
Registrierzentren auf den griechischen Inseln noch nicht
einsatzbereit seien. "Wenn wir eher und mehr Hilfe von der EU
bekommen hätten, könnten die Hotspots längst fertig sein", sagte
Daskarolis dem RND. So seien von den im vergangenen Jahr angefragten
1800 Frontex-Beamten bisher nur 800 an die Ägäis entsandt.
Den Flüchtlingszustrom könne jedoch nur die Türkei begrenzen. "Die
Bundesregierung sollte Druck auf die Türkei ausüben, damit Ankara
endlich seiner Verantwortung zur Schleuserbekämpfung nachkommt",
sagte Daskarolis. Der Diplomat wirft den türkischen Behörden
Untätigkeit vor: "Solange die Schlepper entlang der türkischen Küste
unbehelligt ihren kriminellen Geschäften nachgehen können, werden
nicht weniger Migranten nach Europa kommen. Wenn sie den Willen dazu
hat, kann die Türkei diese kriminellen Netzwerke bekämpfen - die
Türken sind doch nicht ohne Grund stolz auf ihre effizienten
Sicherheitskräfte."
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