(ots) - Steinbrück rechnet mit viertem Hilfspaket für
Griechenland
Ex-Bundesfinanzminister: Ãœbergangsweises Ausscheiden aus Euro-Zone
- "Griechenland braucht einen Schuldenschnitt"
Osnabrück. Die Euro-Staaten müssen nach Einschätzung des früheren
Bundesfinanzministers Peer Steinbrück (SPD) ein weiteres
milliardenschweres Hilfspaket für Griechenland aufbringen. In einem
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte
Steinbrück: "Ein viertes Griechenland-Paket wird in zwei bis drei
Jahren wieder die Tagesordnung erreichen. Griechenland ist noch weit
von einer Schuldentragfähigkeit entfernt."
Der Finanzpolitiker sagte, er unterstütze die Forderung des
Internationalen Währungsfonds nach einem erneuten Schuldenschnitt:
"Griechenland braucht einen Schuldenschnitt." Er halte dabei ein
"übergangsweises Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone für
nicht ausgeschlossen." Steinbrück sprach sich dagegen aus, dass die
Euro-Staaten weiteres Kapital in Griechenlands Schuldentilgung
leiten. "Stattdessen muss das Geld in die Infrastruktur, in Jobs und
eine effiziente Verwaltung investiert werden."
Für die aktuelle deutsche und europäische Politik gegenüber
Griechenland forderte Steinbrück: "Es muss jetzt umgesetzt werden,
was im dritten Griechenland-Paket verabredet worden ist". Als
Beispiel nannte er Privatisierungserlöse von 50 Milliarden Euro, die
zum Abbau der Schulden, der Stabilisierung der Banken und für
Investitionen vorgesehen sind.
Der Bundestag hatte im Sommer Deutschlands Beteiligung am dritten
Griechenland-Hilfspaket im Volumen von 86 Milliarden Euro
beschlossen.
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