(ots) - Ex-Generalinspekteur warnt vor Nato-Einsatz in
Syrien
Kujat: Awacs-Einsatz wird den Bürgerkrieg in Syrien nicht
entscheiden
Osnabrück. Der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald
Kujat, sieht den Einsatz von Nato-Awacs-Flugzeugen in Syrien
kritisch. Eine Beteiligung der Nato am Kampf gegen die Terrormiliz
Islamischer Staat (IS) in Syrien setze ein strategisches Konzept und
ein politisches Ziel voraus, sagte Kujat in einem Gespräch mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag): "Wir dürfen uns nicht in
Trippelschritten in einen Konflikt hineinziehen lassen, ohne zu
wissen, was der nächste Schritt sein wird und was am Ende dabei
herauskommt." Die Nato-Staaten müssten sich zunächst fragen, welches
strategische Ziel sie erreichen wollten.
Es sei klar, dass der von den USA geforderte Einsatz von
Awacs-Aufklärungsflugzeugen alleine nicht ausreiche. "Die Nato kann
nicht mit ein paar Awacs-Flugzeugen den Bürgerkrieg in Syrien
entscheiden", betonte Kujat. Um den IS wirklich zu schlagen, seien
Bodentruppen nötig. Es stelle sich dann auch die Frage, ob die Nato
das Kommando des gefährlichen Einsatzes übernehme. "Die Frage ist
doch, ob die Nato diesen Krieg wirklich übernehmen will", mahnte der
frühere Generalinspekteur. Der Einsatz von Awacs-Flugzeugen sei zwar
militärisch sinnvoll, falls jedoch keine weiteren Schritte folgten,
wäre es besser, wenn die beteiligten Staaten ihre eigenen Flugzeuge
einsetzen würden - ohne das Militärbündnis zu involvieren.
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