(ots) - Karneval ist eine ernste Angelegenheit. Da
bleibt kaum etwas dem Zufall überlassen. Schon gar nicht der Termin.
Gefeiert wird vor Aschermittwoch - und nicht danach. Schließlich
folgt dem Karneval die Fastenzeit. Deshalb haben Gardisten und andere
Prunkkarnevalisten ab Aschermittwoch Kostümverbot, darf selbst der
Prinz sein Ornat nicht mehr überziehen. Das Helau muss ihm im Hals
stecken bleiben. Ausgelassenes närrisches Feiern ist erst ab dem
11.11. wieder gestattet. Wenn jetzt allen Ernstes über einen
Ersatztermin für den ausgefallenen Rosenmontagszug nachgedacht wird,
ist das gegen jede Tradition. Aber warum eigentlich? Brauchtum darf
nicht zum reinen Event verkommen, das beliebig, ohne Sinn und
Verstand gefeiert wird. Es muss dem Ersatz-Karneval aber nicht
zwangsläufig an Sinn und Verstand fehlen. Es gibt hunderttausend,
sogar eine Million gute Gründe, den Zoch nachzuholen. Denn so vielen
Menschen ist - zum Beispiel in Düsseldorf - das närrische Treiben ein
Grundbedürfnis. Daher die rheinisch-flexible Lösung: Nicht nur der
Zoch wird verschoben, auch der Beginn der Fastenzeit wandert mit auf
einen neuen Termin. Wie viele Jecke daran dann auch teilnehmen,
bleibt ihnen überlassen. Rheinisch eben.
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