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Enormes Wachstumspotenzial für europäische elektronische Mautdienste / BearingPoint-Studie: Hohe Eintrittsbarrieren für Marktteilnehmer und noch nicht umgesetzte EU-Richtlinien bremsen das Wachstum

ID: 1318501

(ots) - Der Markt für europäische elektronische
Mautdienste (EETS) offenbart erhebliches Wachstumspotenzial. Das
zeigt eine aktuelle Studie der Management- und Technologieberatung
BearingPoint. Im Vergleich zu den 8,3 Mrd. Euro an Mauteinnahmen im
Jahr 2015 werden mit der Einführung von EETS bis zum Jahr 2030 rund
12,3 Mrd. Euro erwartet, was die Attraktivität des Marktes
verdeutlicht. Gebremst wird das potenzielle Wachstum durch die hohen
Eintrittsbarrieren für Marktteilnehmer sowie die in vielen Ländern
noch nicht umgesetzten EU-Richtlinien auf nationaler Ebene. Die
Studienteilnehmer sehen als Treiber des EETS-Marktes allerdings nicht
die Gesetzgeber im eigenen Land, sondern die europäische und
länderübergreifende Gesetzgebung. Entscheidende Erfolgsfaktoren für
ein Branchenwachstum sind EU-weite Regularien sowie standardisierte
Prozesse und Strukturen.

Auch Mautdienst-Anbieter selbst müssen ihre Services zukünftig
stark anpassen. Laut Studie beinhaltet das vielversprechendste
Geschäftsmodell eine breite Palette voll-integrierter
Mautdienstleistungen sowie einen engen Kontakt zu Kunden und anderen
EETS-Marktteilnehmern. In Verbindung mit Serviceleistung und
Kosteneffizienz spielen auch Dienstleistungen wie Systementwicklung,
Marketing, Mautabrechnung, Mauterhebung und Registrierung eine
wesentliche Rolle für den wirtschaftlichen Erfolg der EETS-Anbieter.
Die Studienteilnehmer sehen das Ganze jedoch sehr skeptisch: Rund 80
Prozent haben Zweifel, dass bis 2030 tatsächlich ein einheitliches
EETS-Umfeld geschaffen wurde und auf jeder Mautstrecke zur
Gebührenerhebung eine gemeinsame On-Board Unit (OBU) zur Verfügung
steht.

"Um das große Potenzial des EETS-Markts auszuschöpfen, müssen
potenzielle Marktteilnehmer kundenspezifische Dienstleistungen auf
Basis von Marktstandards und kompatiblen Technologien etablieren.




Darüber hinaus müssen nationale und europäische
Regierungsinstitutionen einen Rechtsrahmen schaffen, der die
notwendigen Investitionen in allen betroffenen Ländern ermöglicht",
kommentiert Jens Raschke, Partner bei BearingPoint.

Fünf Faktoren führen laut Studie bis 2030 zum Erfolg des
EETS-Marktes:

1. Regionale Netzwerke der Mautdienstleister - Etablierte
Mautdienstleister nutzen zunehmend ihre Marktmacht, um Rabatte zu
reduzieren und haben begonnen, regionale Netzwerke mit nahe gelegenen
Vertragspartnern aufzubauen. Ein erster Schritt im
Konsolidierungsprozess der Mautdienstleister.

2. Zusammenarbeit mit Partnern ohne Flottenkarten - Dienstleister,
die keine Flottenkarten anbieten, sehen großes Potenzial im
Flottenmanagement-Markt und werden mit einer Kombination aus
Zahlungs- und Kundenkartendiensten in den Markt eintreten. Um ihr
Serviceangebot zu erweitern, müssen Flottenkartenanbieter mit diesen
Dienstleistern enge Beziehungen aufbauen.

3. Kundenspezifische Dienstleistungen - Für eine Erhöhung der
Marktanteile sowie eine stärkere Kundenbindung und erweiterte
Kartenakzeptanz müssen Flottenkartenunternehmen in Ergänzung zu
bestehenden Services mehr kundenspezifische Dienstleistungen wie zum
Beispiel Parkplatzreservierung, Flottenmanagement oder On-Board
Unit-Notdienst anbieten.

4. Standardisierte On-Board Unit-Technologie - Die
Standardisierung der Technologie zur Mautgebührenerhebung muss vom
Erstausrüster getrieben werden. Diese Anbieter müssen On-Board Units
vereinheitlichen, damit sie für alle europäischen Mautsysteme
betriebsfähig sind.

5. Verfügbarkeit kundenspezifischer Digitalkanäle - In 2030
sollten alle Kartennutzer die Möglichkeit haben, Teile von bestimmten
Lieferanten zu bestellen oder Mautdienst-Daten für
Flottenmanagement-Optimierung über spezifische digitale Kanäle
herunterzuladen.

Im Rahmen der BearingPoint Studie wurden branchenweit 30
EETS-Marktführer unterschiedlicher Umsatzgröße und Geschäftsmodelle
befragt. Die Studie wurde in über zehn europäischen Ländern
durchgeführt, darunter in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im
Fokus standen dabei vor allem die Fragen zu Branchenwachstum,
Serviceangeboten und technologischen Innovationen. Die Ergebnisse
geben einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand des
EETS-Marktes sowie dessen Entwicklung bis 2030. Die Gesamtstudie
steht unter http://ots.de/eY3EG zum Download bereit.

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