(ots) - 90 Prozent der europäischen Autofahrer finden,
dass die Daten eines vernetzten Autos dem Eigentümer bzw. Fahrer
gehören, 91 Prozent fordern eine Möglichkeit zum Abschalten der
Verbindung zum Autohersteller, 92 Prozent wollen ihren
Service-Anbieter selbst auswählen. Das sind die Ergebnisse einer
Umfrage, die die Fédération Internationale de l'Automobile (FIA) in
zwölf europäischen Ländern gemacht hat. Der ADAC unterstützt die
Kampagne, die unter dem Namen "MyCarMyData" die Datenhoheit des
Verbrauchers bei vernetzten Fahrzeugen zum Ziel hat.
Moderne Autos sind fahrende Kommunikationsmittel. Ständig werden
Daten erzeugt, die oft nicht angezeigt, aber vielfach dem Hersteller
übermittelt werden. Der ADAC hat im Auftrag der FIA beispielhaft den
Datentransfer an einem Pkw mit Elektroantrieb und einem mit
konventionellem Antrieb untersucht. Resultat: Es werden neben vielen
anderen Daten die Fahrtenanzahl mit Kilometerstrecke gespeichert
sowie die letzten 100 Parkpositionen und maximale Motordrehzahlen,
aber auch übermittelt, wie und wo die Batterie aufgeladen wurde. Das
lässt natürlich Rückschlüsse auf Fahrstil und Wartungszustand zu, die
für den Autohersteller von großem Nutzen sind. Diese und andere Daten
werden teilweise dazu genutzt, wartungsfällige Autos oder
Unfallfahrzeuge in das herstellereigene Werkstattnetz zu lotsen.
95 Prozent aller rund 12.000 Befragten fordern daher gesetzliche
Regelungen für den Datentransfer der vernetzten Autos. Johann Grill,
Leiter Verbraucherschutz beim ADAC und Vorsitzender in der
FIA-Politikkommission: "Wir fordern die politischen
Entscheidungsträger auf EU-Ebene auf, Datenschutz auf den
Mobilitätssektor auszuweiten und die Hoheit über Fahrer- und
Fahrzeugdaten dem Autolenker rechtlich zuzusichern."
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Katja Legner
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katja.legner(at)adac.de