(ots) - Der internationalen Gemeinschaft bleiben noch drei
Wochen, um Nahrungsmittelnothilfe im Wert von gut 217 Mio. Euro
bereit zu stellen. Wenn das nicht geschieht, werden Ende April
Millionen von Kindern und Familien in den Dürregebieten Äthiopiens an
Mangelernährung leiden.
"Wir brauchen etwa 120 Tage, um ausreichend Nahrungsmittel zu
kaufen und von Djibouti aus nach Äthiopien zu transportieren. Deshalb
müssen wir jetzt sofort handeln", warnt John Graham, Äthiopiens
Länderdirektor von Save the Children. "In meinen 19 Jahren in
Äthiopien habe ich so eine Situation noch nicht erlebt. Ich kann
nachts nicht mehr schlafen - wenn die Nothilfe nicht rechtzeitig
ankommt, ist die Versorgungskette erst einmal unterbrochen - dann ist
die Krise nicht mehr aufzuhalten. Unser Handlungszeitfenster schließt
sich sehr schnell!"
Äthiopien erleidet derzeit die schlimmste Dürre seit 50 Jahren,
hervorgerufen durch das Wetterphänomen El Nino. Bereits jetzt sind
10,2 Millionen Menschen von Hilfslieferungen abhängig, darunter 6
Millionen Kinder. Über 400.000 Kinder sind von Unterernährung
bedroht, die zu physischen und mentalen Entwicklungsstörungen führen
kann. 1,7 Millionen Kinder und schwangere oder stillende Frauen
leiden bereits unter Mangelernährung. 5,8 Millionen Menschen mangelt
es an sauberem Trinkwasser, was die Menschen zusätzlich schwächt und
schwierige hygienische Verhältnisse nach sich zieht. Zahlreiche
Krankheiten sind die Folge.
Trotz rechtzeitiger Warnungen auch durch UN-Generalsekretär Ban Ki
Moon wird nicht schnell genug gehandelt. Derzeit ist die
erforderliche Nothilfe von gut 1,2 Milliarden Euro mit weniger als
50% finanziert.
"Die äthiopische Regierung hat mit knapp 337 Mio. Euro bisher den
größten Teil der Finanzierung übernommen. Wenn jetzt nicht sofort
mehr Hilfe von internationalen Gebern folgt, dann ist Äthiopiens
Regierung gezwungen, Gelder von anderen wichtigen Bereichen zur
Eindämmung dieser Krise abzuziehen, darunter Bildung, Mütter- und
Kindergesundheit", sagt Graham.
Zusatzmaterial:
Schnittmaterial, Fotos und Erlebnisberichte:
http://storycentral.savethechildren.org.uk/?c=34476&k=e2be0332a1
Zusatzinformationen:
- Das Welternährungsprogramm benötigt insgesamt über 440 Mio. Euro
für die Soforthilfe und mehr als 620 Mio. Euro, um ausreichende
Ernährungs-, Gesundheits-, Wasser- und Hygiene-Projekte ausführen zu
können.
- Save the Children hat eine Hilfsstrategie entwickelt, für die gut
88 Mio. Euro jährlich gebraucht werden, um 2 Mio. Menschen durch die
Krise zu bringen. Die Strategie beinhaltet die Behandlung von
Mangelernährung, Stärkung von Gesundheitszentren, um den Ausbruch von
Krankheiten klein zu halten, und Training von
Gesundheitsmitarbeitern. Bisher haben 2,1 Mio. von der Dürre
betroffene Äthiopier Hilfe erhalten.
- Save the Children ist seit 1965 in Äthiopien aktiv.
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Diane Nakschbandi
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