(ots) -
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrer letzten Sitzung am
21. Januar beschlossen, den Leitzins auf seinem historisch niedrigen
Niveau von 0,05 Prozent belassen, obwohl die Fed im Dezember die
Zinswende eingeläutet hatte. Nachdem sich die Inflationsrate in der
Eurozone immer noch nahe der Nulllinie befindet, statt sich in
Richtung der angestrebten 2 Prozent zu bewegen, ist eher noch eine
weitere Lockerung der Geldpolitik zu erwarten.
Die Gründe für die schwache Entwicklung der Inflation sind vor
allem in den extrem niedrigen Ölpreisen, in den konjunkturellen
Problemen von Schwellenländern wie Russland und Brasilien, dem
deutlich nachlassenden Wirtschaftswachstum in China, in Schwankungen
an den Finanzmärkten und in den geopolitischen Krisen zu sehen.
Bisher haben sich Inflation und Konjunktur trotz des umfangreichen
Anleihenkaufprogramms der EZB, mit dem sie seit März 2015 Milliarden
in die Eurozone pumpt und das im Dezember um 6 Monate bis März 2017
verlängert wurde, nicht wie erhofft entwickelt. Im Dezember lag die
Inflation bei lediglich 0,2 Prozent, im Januar bei 0,4 Prozent - also
weit unter dem Ziel von 2 Prozent. Im Dezember war die EZB in ihrer
Prognose für das Gesamtjahr 2016 noch von einer Inflation in Höhe von
1 Prozent ausgegangen, allerdings wurde dabei noch ein wesentlich
höherer Ölpreis zu Grunde gelegt. Damit dürften die erwarteten
Preissteigerungen nun deutlich geringer ausfallen. Auch die
Erwartungen für das Wirtschaftswachstum für 2016 in der Eurozone
wurden nach unten angepasst - auf jetzt nur noch 1,7 Prozent. Das
sind 0,1 Prozentpunkte weniger als noch im Herbst. Die Entwicklung
wird weiterhin positiv eingeschätzt, allerdings könnten das globale
Umfeld sowie der schwache Welthandel - die globale Wachstumsprognose
liegt bei 3,4 Prozent für 2016 und 3,6 Prozent für 2017 - den
Aufschwung beeinträchtigen.
EZB-Chef Draghi hat für die nächste EZB-Sitzung am 10. März eine
weitere Lockerung der expansiven Geldpolitik in Aussicht gestellt
sowie eine Überprüfung der bisherigen Maßnahmen angekündigt. "Sollte
die Inflation auf Dauer niedrig bleiben, so ist eine viel stärker
konjunkturfördernde Politik erforderlich, um das zu ändern", so
Draghi. Ob es tatsächlich dazu kommt, ist in großem Maße von den dann
überarbeiteten Wirtschaftsprognosen abhängig, die erstmals bis 2018
reichen sollen. Senkt die EZB ihre Prognose für die Inflation der
kommenden Jahre, ist eine Lockerung der Geldpolitik äußerst
wahrscheinlich. Neben einer zusätzlichen Ausweitung der Anleihenkäufe
wäre dann ein noch höherer Strafzins denkbar, den Banken für ihre
Einlagen bei der Notenbank zahlen müssten. Aktuell liegt dieser bei
minus 0,3 Prozent.
Eine Fortsetzung der strukturellen Reformen in den
Volkswirtschaften in der Eurozone ist essentiell, um bessere
Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen und die Staatsdefizite zu
reduzieren. Draghi hatte erst in der letzten Woche vor dem
Europäischen Parlament in Straßburg gesagt, dass ohne die EZB-Politik
mit ihren milliardenschweren Anleihenkäufen die Euro-Zone 2015 in
eine Deflation gerutscht wäre. Draghi spielt bei der nächsten Sitzung
für die Ausweitung der Anleihenkäufe in die Karten, dass ausgerechnet
ihr schärfste Kritiker, Bundesbank-Chef Jens Weidmann, aufgrund des
sog. Rotationsprinzips nicht mitstimmen wird.
Zusätzliche Unsicherheit verursacht der geplante Volksentscheid
der Briten über einen Ausstieg aus der EU. Seit Anfang November wurde
das Pfund im Vergleich zum Euro um rund fünf Prozent abgewertet und
hat auch gegenüber dem Dollar nachgegeben. Rational betrachtet
sollten die Briten aufgrund erheblicher Risiken und hoher Kosten in
der EU verbleiben. Aber die für Entscheidung für oder gegen einen
Brexit ist eher emotional. Aus diesem Grund hofft der britische
Premierminister David Cameron auf möglichst viele Zugeständnisse der
EU auf dem EU-Gipfel übernächste Woche, um die Briten noch zum
Bleiben zu bewegen. Der Ausstieg der zweitgrößten Volkswirtschaft
Europas wäre nicht nur ein europapolitischer, sondern auch ein
wirtschaftlicher Schock. Aktuell ist das Leistungsbilanzdefizit von
Großbritannien mit 4 Prozent der Wirtschaftsleistung bedenklich hoch.
Sollten tatsächlich ausländische Investoren in großem Stil ihr Geld
abziehen, so könnte dies eine schwere Wirtschafts- und Finanzkrise
auf der Insel als Folge haben. Bereits jetzt drückt die Ungewissheit
vor dem Referendum das Wirtschaftswachstum um rund einen
Viertelprozentpunkt. Der Ausstieg der Briten könnte zusätzlich eine
negative Signalwirkung für weitere Länder haben, da in einer Reihe
von Volkswirtschaften die Europa-Skepsis wächst.
Anhebung des Leitzinses in den USA praktisch ohne Auswirkungen in
Europa
Mit ihrer ersten Zinserhöhung seit fast zehn Jahren hatte die Fed
im Dezember in den USA die erwartete Zinswende eingeläutet. In der
jüngsten Ratssitzung Ende Januar wurde aber auf ein erneutes Drehen
an der Zinsschraube verzichtet. Zudem hat Fed-Chefin Janet Yellen die
Aussicht auf eine Zinserhöhung im März erheblich gedämpft, aber nicht
ausgeschlossen. Man wolle beobachten, wie sich die schwächere
Weltwirtschaft, der starke Dollar, die Inflationsrate und die
Arbeitslosenzahlen entwickeln. Sollte die US-Konjunktur in den USA
deutlich weniger wachsen als erwartet, könnte der gerade
eingeschlagene Zinserhöhungskurs vorzeitig beendet werden.
In Europa sinken die Zinsen derweil weiter. Seit der letzten
EZB-Sitzung am 21. Januar ist das Zinsniveau noch einmal um rund 10
Basispunkte gesunken, so dass die Bestkonditionen für 10-jährige
Annuitätendarlehen bei rund 1,1 Prozent liegen. Sowohl die letzten
Ankündigungen der EZB als auch der Ölpreisverfall sprechen
kurzfristig für weiterhin niedrige Baufinanzierungskonditionen. Beste
Bedingungen also für den Kauf oder Neubau einer Immobilie oder die
Anschlussfinanzierung. Interessant für die aktuelle Neubausaison
werden laut Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co.
AG, die bevorstehenden Änderungen des Programms "Energieeffizient
Bauen" der Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz KfW): Einerseits wird
der Förderhöchstbetrag von Euro 50.000,- auf Euro 100.000,- pro
Wohneinheit verdoppelt. Andererseits reagiert die KfW auf das
niedrige Zinsniveau und bietet für dieses KfW-Programm ab dem
01.04.2016 eine 20-jährige Zinsbindung an. So wird mehr
Planungssicherheit für Häuslebauer geschaffen. "Bei der Ermittlung
der für den Kunden optimalen Finanzierungsstruktur sollten
Fördermöglichkeiten immer berücksichtigt werden", so Gawarecki. "Auch
weitere wichtige Eckpunkte wie Tilgungshöhe und Zinsbindung bespricht
ein Dr. Klein Spezialisten für Baufinanzierung gerne individuell in
einem persönlichen Gespräch."
Tendenz
Kurzfristig: seitwärts
Langfristig: steigend
Hier finden Sie die Pressemitteilung: www.goo.gl/e9BJpU
Ãœber Dr. Klein
Dr. Klein ist ein unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen
für Privatkunden und Unternehmen. Privatkunden finden bei Dr. Klein
zu allen Fragen rund um ihre Finanzen die individuell passende
Lösung. Über das Internet und in mehr als 200 Filialen beraten rund
650 Spezialisten anbieterunabhängig und ganzheitlich zu den Themen
Immobilienfinanzierung, Versicherungen und Vorsorge. Schon seit 1954
ist die Dr. Klein & Co. AG wichtiger Finanzdienstleistungspartner der
Wohnungswirtschaft, der Kommunen und von gewerblichen
Immobilieninvestoren. Dr. Klein unterstützt seine Institutionellen
Kunden ganzheitlich mit kompetenter Beratung und maßgeschneiderten
Konzepten im Finanzierungsmanagement, in der Portfoliosteuerung und
zu gewerblichen Versicherungen. Die kundenorientierte
Beratungskompetenz und die langjährigen, vertrauensvollen Beziehungen
zu allen namhaften Kredit- und Versicherungsinstituten sichern den
Kunden von Dr. Klein stets den einfachsten Zugang zu den besten
Finanzdienstleistungen. Dafür wurde das Unternehmen u.a. von
Springer-Fachmedien als "vorbildlicher Finanzvertrieb" und von n-tv
mit dem "Deutschen Fairnesspreis" 2014 und 2015 ausgezeichnet. Dr.
Klein ist eine 100%ige Tochter des an der Frankfurter Börse im SDAX
gelisteten technologiebasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG.
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