(ots) - Grünhelme-Gründer wirft Europa Versagen im
Syrien-Konflikt vor
Rupert Neudeck: Kein Frieden ohne Flugverbotszonen und
UN-Blauhelmeinsatz
Osnabrück. Der Gründer der deutschen Hilfsorganisation Grünhelme,
Rupert Neudeck, hat der EU ein Versagen im Syrien-Konflikt
vorgeworfen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Freitag) sagte Neudeck, Europa müsse Druck auf Russland ausüben, die
Bombardierungen in Syrien zu beenden. "Bisher hat sich die EU um eine
klare Sprache gedrückt", kritisierte der Mitbegründer der
Hilfsorganisation Cap Anamur. "Was jetzt von dem syrischen Regime mit
Unterstützung der russischen Luftstreitkräfte geschieht, widerspricht
allem, was der russische Präsident Wladimir Putin der EU vor seinem
Eingreifen gesagt hat." Russland sei schon jetzt Besatzungsmacht in
Syrien. Wegen der verzweifelten Lage würden weiter Millionen Syrer
nach Europa fliehen.
Mit Blick auf die Gespräche der Syrien-Kontaktgruppe am
Donnerstagabend in München, sagte Neudeck: "Es wird keine Konferenz
Erfolg haben, bei der weiter das Alibi benutzt wird, dass nur die
Terrormiliz IS in Syrien und im Nord-Irak wütet."
Der Grünhelme-Gründer forderte ein Ende der "grausamen und
brutalen Bombenangriffe". Neudeck sagte: "Wenn es keine
Flugverbotszone gibt, wird es einen weiteren Exodus von Syrern aus
dem Land geben." Damit syrische Flüchtlinge wieder in Ihr Land
zurückkehren könnten, sei ein Einsatz von UN-Friedenstruppen
(Blauhelmsoldaten) nötig. "Ohne dass ein Großteil der Flüchtlinge
unter bewaffnetem Blauhelm-Schutz in die Dörfer im Norden und in der
Mitte Syriens zurückgebracht werden und deren Sicherheit garantiert
wird, wird es weder Ruhe noch einen Waffenstillstand geben", sagte
Neudeck.
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