(ots) - die geplanten Themen:
Daniel Ellsberg und die Pentagon-Papiere Der 84-jährige Daniel
Ellsberg gilt als der Urvater aller "Whistleblower", all jener, die
wie später Edward Snowdon, Staatsgeheimnisse im Interesse der
Allgemeinheit - und unter äußerster Gefährdung ihrer eigenen Person -
enthüllten. Ellsberg tat dies, als er 1971 die "Pentagon-Papiere"
heimlich kopierte und der Presse zuspielte. Die Dokumente aus dem
amerikanischen Verteidigungs-Ministerium belegten, dass die
Weltöffentlichkeit systematisch über die wahren Gründe des
Vietnamkriegs getäuscht worden war. Die Nixon-Administration erklärte
den vermeintlichen Verräter Ellsberg daraufhin zum Staatsfeind Nummer
eins. "ttt" hat mit ihm in Berkeley/Kalifornien über sein
abenteuerliches Leben gesprochen - aber auch über die Whistleblower
unserer Tage, über Edward Snowden, Bradley Manning oder Julian
Assange, die ihre Taten teuer bezahlten und für Daniel Ellsberg
"Brüder" sind. Am 21. Februar erhält Daniel Ellsberg den angesehenen
Dresden-Preis. Autor: Tilman Jens
Zum 500. Todestag von Hieronymus Bosch
Hieronymus Boschs Bilder sind so rätselhaft wie populär. Wegen
seiner hybriden Monster in dunklen Höllenlandschaften wird er auch
"Teufelsmaler" genannt. Zum 500. Todestag widmet ihm seine
Heimatstadt s'-Hertogenbosch eine aufsehenerregende Ausstellung:
"Hieronymus Bosch - Visionen eines Genies". Es ist ein überaus
ehrgeiziges Vorhaben, denn in s'-Hertogenbosch gab es bislang kein
einziges Werk des Malers. Und die Bosch-Highlights von Madrid bis New
York werden praktisch nicht ausgeliehen. Dennoch gelang es den
Niederländern 20 Gemälde des Meisters in s'-Hertogenbosch zu
präsentieren - eine Versammlung, die so vermutlich nie wieder
zustande kommt. Autor: Meinhard Michael
Bürokratie - vom Leben in einer durchregulierten Welt David
Graeber ist der derzeitige "Star" unter den Kapitalismus-Kritikern.
Der Ethnologe und Politik-Professor stand an der geistigen Spitze der
"Occupy Wall-Street"-Bewegung in New York, mittlerweile lehrt er an
der London School of Economics. Sein neues Buch "Bürokratie - Utopie
der Regeln" ist eine Bestandsaufnahme einer zunehmend
durchbürokratisierten Gesellschaft. Ob staatliche Institution oder
Privatunternehmen - alle größeren Strukturen bedienen bürokratischer
Kontrollmechanismen und machen sie zum Instrument der Ausbeutung. Der
Preis: Menschen werden in ihrer individuellen Freiheit beschnitten.
Kann man dieser Bürokratie entgehen oder sie sogar abschaffen? Und
wie sähe ein Leben außerhalb dieser etablierten Ordnungen aus? Dass
solche Ãœberlegungen fast immer scheitern, gibt David Graeber zu -
aber als Gedankenspiel sind sie durchaus reizvoll. Autorin: Hilka
Sinning
Moderation: Evelyn Fischer
Redaktion: Matthias Morgenthaler/ Jens-Uwe Korsowsky (MDR)
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