(ots) - Der Philosoph Richard David Precht hat seinem
Kollegen Peter Sloterdijk in der Flüchtlingsdebatte Nazi-Jargon
vorgeworfen. Begriffe wie "wohltemperierte Grausamkeit" klängen für
ihn "nach Rudolf Höß", sagte Precht dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Samstag-Ausgabe). Höß war Kommandant des Vernichtungslagers
Auschwitz. "Leute wie Peter Sloterdijk oder Slavoj Zizek spielen die
Rolle des Philosophen als Enfant Terrible. Die provozierende These,
das verstörende Wort ist Teil ihres beruflichen
Selbstverständnisses", sagte der Bestsellerautor. So müsse man es
begreifen, wenn Sloterdijk jetzt davor warne, dass wir von der
Flüchtlingswelle überrollt würden. Von Sloterdijk verwendete Begriffe
wie territorialer Imperativ oder eben wohltemperierte Grausamkeit im
Umgang mit Flüchtlingen würde er - Precht - "nie benutzen".
Sloterdijk aber könne so etwas sagen, "weil er ästhetisch Gefallen
daran findet, sich an der Reibungsenergie erfreut, die er erzeugt."
Die Posen à la Sloterdijk und Zizek seien nach seinem Dafürhalten
"alles Spielerei", so Precht weiter. Auf Kritik pflege Sloterdijk zu
sagen, "ach, ihr habt das nicht richtig verstanden. So habe ich das
doch alles nicht gemeint". Precht zeigte sich sicher, dass das "jetzt
wieder so sein wird".
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