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"Wissenschaft am Donnerstag", 18. Februar 2016
20.15 Uhr: Ausgeschlachtet - Organe auf Bestellung
Dokumentation
im Anschluss, 21.00 Uhr: scobel - Organhandel - Der Wert des Menschen
Gesprächssendung mit Gert Scobel
Erstausstrahlungen
Vieles deutet darauf hin, dass in China zehntausende unschuldige
Menschen auf Bedarf für einen illegalen Handel mit
Transplantationsorganen ermordet wurden. Die Dokumentation
"Ausgeschlachtet - Organe auf Bestellung" von Leon Lee präsentiert
Augenzeugenberichte und medizinische Fakten, mit deren Hilfe sich
ausrechnen lässt, dass beim Organhandel in China viel mehr im Argen
liegt, als man im Westen vielleicht wissen möchte.
Als 2006 die ersten Informationen aus China drangen, dass
staatliche Krankenhäuser politische Gefangenen gezielt und zeitnah
töteten, um deren Organe zu verkaufen, schien dies zu unmenschlich,
um wahr zu sein. Insbesondere Mitglieder der buddhistischen
Religionsgemeinschaft Falun Gong sollen zu Tausenden unter
zweifelhaften Vorwänden in Lagern gefangen gehalten, typisiert und
regelmäßig medizinisch untersucht werden, um dann, wenn sie als
Spender geeignet sind, auf Bedarf ermordet zu werden.
Die Beweislage ist schwierig, da objektive, unabhängige
Untersuchungen in China nicht möglich sind. Doch Augenzeugenberichte
von aus China geflohenen Gefangenen und harte medizinische Fakten
sprechen für sich: Nirgendwo sonst in der Welt ist es möglich, ein
Spenderorgan wie beispielsweise eine Leber innerhalb weniger Tage zu
erhalten. Um dies zu gewährleisten, muss ein riesiger Pool von
potenziellen Spendern zur Verfügung stehen. Doch es gibt kein
Organ-Spendesystem auf freiwilliger Basis in China, das eine solch
große Menge an Spenderorganen zur Verfügung stellen könnte.
Was in China unter den Augen der Weltöffentlichkeit geschieht,
geschieht auch in vielen anderen Teilen der Welt. Der illegale Handel
mit menschlichen Organen boomt. Er ist Teil eines gut organisierten
kriminellen Systems: des globalisierten Menschenhandels. Armut und
Kriege leisten dieser Entwicklung massiv Vorschub. Doch was genau
verbirgt sich hinter der Transplantationsmafia? Wie funktioniert ihr
global arbeitendes System?
Bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass nicht nur krude Profitgier
hinter den medizinisch getarnten Verbrechen steht, die nicht selten
Ärzte begehen, die in Deutschland und anderen westlichen Ländern
ausgebildet wurden. Die 3sat-Gesprächssendung "scobel" dokumentiert
Fakten und Zusammenhänge und zeigt, dass der Handel mit menschlichen
Organen eine moderne Variante der Sklaverei ist, die zwar offiziell
abgeschafft ist, sich aber ungeachtet dessen zu einem der
lukrativsten international organisierten Verbrechen entwickelt.
"scobel" geht auch der Frage nach, inwieweit Deutschland in diese
skandalösen Zustände verstrickt ist.
Gert Scobels Gäste sind: der Pharmakologe und Arzt Huige Li von
der Universität Mainz, der auch O-Ton-Geber der vorangehenden
Dokumentation ist und mit seiner Organisation DAFOH für den
Friedensnobelpreis 2016 nominiert ist, der Chirurg Johann Pratschke
von der Charité Berlin sowie der Medizinethiker Urban Wiesing von der
Universität Tübingen.
In 3sat steht der Donnerstagabend im Zeichen der Wissenschaft: Um
jeweils 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante Fragen aus
Natur- und Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Im Anschluss,
um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen über weitere
Aspekte des Themas.
Hinweis für Journalisten:
Weitere Informationen und einen Videostream zu "Ausgeschlachtet -
Organe auf Bestellung": https://pressetreff.3sat.de/programm/programm
hinweise/artikel/ausgeschlachtet-organe-auf-bestellung/
Weitere Informationen zu "scobel - Organhandel - Der Wert des
Menschen": https://pressetreff.3sat.de/programm/programmhinweise/arti
kel/scobel-organhandel-der-wert-des-menschen/
Bilder: https://presseportal.zdf.de/presse/wad
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