(ots) - Europol warnt: Größte Terrorgefahr seit mehr als
zehn Jahren
Direktor Wainwright: Bis zu 5000 Kämpfer nach Europa zurückgekehrt
Osnabrück. Die europäische Polizeibehörde Europol hat vor groß
angelegten Anschlägen durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in
Europa gewarnt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Freitag) sagte Europol-Direktor Rob Wainwright: "Europa steht
momentan vor der größten Terrorgefahr seit mehr als zehn Jahren." Die
Anschläge von Paris im vergangenen November haben nach den Worten von
Wainwright gezeigt, dass der IS internationale Dimension bekommen
habe. "Es ist zu erwarten, dass der IS oder andere religiöse
Terrorgruppen einen Anschlag irgendwo in Europa verüben werden, mit
dem Ziel, hohe Verluste unter der Zivilbevölkerung zu erreichen." Es
müssten dabei nicht immer nur Gruppen sein, sondern es gehe auch um
Einzeltäter. Wainwright sagte: "Zusätzlich existiert die Gefahr
einzelner Attentäter, diese hat sich nicht verringert." Nach
Schätzung von Europol sind inzwischen 3000 bis 5000 Europäer, die in
einem Terrorcamp Kampferfahrung gesammelt haben, nach Europa
zurückgekehrt. "Die wachsende Zahl dieser ausländischen Kämpfer
stellt die EU Staaten vor völlig neue Herausforderungen", sagte
Wainwright. Der Flüchtlingsstrom aus Syrien nach Europa erhöht nach
Einschätzung von Europol die Terrorgefahr nicht unbedingt. Wainwright
sagte: "Es gibt keine konkreten Hinweise darauf, dass terroristische
Reisende systematisch den Flüchtlingsstrom nutzen, um unentdeckt nach
Europa zu kommen." Europol hat im Januar ein europäisches
Anti-Terror-Zentrum eröffnet, das Informationen zentral sammelt und
die Polizeibehörden miteinander vernetzt.
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