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Funky Minimal: Der Titel von Gerwald Rockenschaubs radikaler
Präsentation 1999 im Kunstverein Hamburg ist programmatisch zu
verstehen und verweist auf die coole Ästhetik der Minimal Art, die
indes eine dezidierte Wendung hin zur Popkultur erfährt. Für das
Kunstmuseum St.Gallen hat er mit blueberry fields (orphaned selec +
1) eine Ausstellung konzipiert, in der sich Installationen und
Einzelarbeiten zu einer präzisen Werkfolge verdichten.
Der 1952 in Linz geborene Gerwald Rockenschaub war zu Beginn ein
Vertreter der sogenannten Neo Geo-Bewegung und wurde spätestens mit
seiner Beteiligung an der 45. Biennale Venedig 1993 zu einem der
herausragenden Exponenten der sogenannten Institutional Critique,
indem er mit seiner radikalen Intervention den Österreichischen
Pavillon des Jugendstilarchitekten Hans Hoffman dekonstruierte. Seine
Installationen und seine Transformationen von Ausstellungsräumen
machten ihn zu einem Meister der Inszenierung, der die Bedingungen
des Ausstellens bildender Kunst grundlegend reflektiert und dabei mit
oft minimalen Eingriffen überraschende Verschiebungen der Wahrnehmung
provoziert.
Gerwald Rockenschaubs Interventionen konnte man bereits in
zahlreichen Einzelausstellungen in Institutionen weltweit begegnen,
wie u.a. 2001 an der Biennale Lyon oder 2007 an der documenta 12 in
Kassel. In den letzten Jahren wandte sich der Künstler, der viele
Jahre in der Clubszene als erfolgreicher DJ wirkte, digitalen
Bildwelten und den Varianten globaler Kommunikation mit ihrem «Krieg
der Zeichen» (Brüderlin) zu. Seine am Computer entwickelten
Bildformen hat er 2011 in einer Ausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg
zu einem eindrücklichen All-Over digitaler Bildzeichen verdichtet,
kurz: Augensex!
Gerwald Rockenschaub - blueberry fields (orphaned selec + 1)
Vom 12. März bis 19. Juni 2016 im Kunstmuseum St.Gallen
Pressekontakt:
Irina Wedlich
Kunstmuseum St. Gallen
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