(ots) - Neue Projekte, Umstrukturierungen - weil es in
Unternehmen und Behörden häufig Veränderungen gibt, bilden sich auch
Teams ständig neu. "In Teams treffen Menschen mit unterschiedlichen
Charakteren aufeinander. Manche sind einen autoritären Stil gewohnt,
andere kennen eine offene Gesprächskultur auf Augenhöhe", sagt Iris
Dohmen, Fachgebietsleiterin für Arbeits-, Betriebs- und
Organisations-Psychologie des TÜV Rheinland. Sie berät viele
Organisationen in Wirtschaft und Verwaltung. Ihrer Erfahrung nach
sollten Führungskräfte und Teammitglieder die Spielregeln für die
künftige Zusammenarbeit bereits im Vorfeld klären. Wie gehen wir mit
Konflikten um? Wie äußern wir Wertschätzung und Kritik? Dazu zählen
zum Beispiel bewährte Kommunikationsregeln wie Sprechen in
Ich-Botschaften: Nach einer Präsentation nicht sagen: "Sie haben die
wichtigsten Punkte nicht genannt." Besser das eigene Empfinden
äußern: "Mein Eindruck ist, dass andere Themen auch wichtig sind."
Diese Form des Feedbacks vermeidet, dass sich der andere herabgesetzt
fühlt und benennt direkt Verbesserungsvorschläge.
Transparenz besser als Nörgeln
Weitere Spielregel: Störungen haben Vorrang vor den Sachthemen.
Das bedeutet, dass Konflikte oder Unbehagen thematisiert werden
müssen, damit eine Zusammenarbeit funktioniert. Fühlt sich jemand
unzureichend informiert, bei Entscheidungen übergangen oder sitzt
gelangweilt in Besprechungen, sollten diese Empfindungen zur Sprache
kommen. Zum einen ist es die Aufgabe der Führungskraft, die Störungen
aufzugreifen. Gleichzeitig sind auch die Mitarbeiter für eine
positive Arbeitsatmosphäre verantwortlich. Beispielsweise, indem sie,
statt zu nörgeln, transparent erklären, warum sie zusätzliche
Aufgaben nicht übernehmen können, warum ein Meeting für sie
Zeitverschwendung ist oder warum bestimmte Informationen für ihren
Arbeitserfolg notwendig sind.
Spezielle Trainings für Führungskräfte und Mitarbeiter
Trainings zur Stärkung der Sozialkompetenz und zum Umgang mit
Konflikten helfen Führungskräften und Mitarbeitern. Erscheint ein
Konflikt festgefahren oder aussichtslos, beraten Betriebsärzte oder
-psychologen. Sie sind zu absolutem Schweigen verpflichtet und werden
nur auf ausdrücklichen Wunsch des Hilfesuchenden aktiv.
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Antje Schweitzer
Presse
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