(ots) - Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes
Capar hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Verstöße gegen deutsches
Recht vorgeworfen. "Facebook sammelt zu viele Daten, verfolgt seine
Nutzer und besteht auf deren Klarnamen, auch wenn es gegen das Gesetz
ist", sagte der Caspar den Zeitungen des RedaktionsNetzwerks
Deutschland. Zuckerberg ist heute zu Besuch in Berlin.
Caspar forderte das US-Unternehmen auf, den Klarnamenzwang bei der
Anmeldung bei Facebook aufzuheben, statt sie zu sperren. "Facebook
muss zulassen, dass Menschen ein Pseudonym nutzen, sonst ignoriert
das Unternehmen deutsche Gesetze", erklärte Caspar, dessen Behörde in
Deutschland für die Aufsicht von Facebook zuständig ist. Pseudonyme
seien auch wichtig in der Debatte um die von Facebook geförderte
Politik der sogenannten Counterspeech - also der Gegenrede auf
Hasskommentare. "Wer will, dass sich Menschen im Netz gegen
Hasskommentare klar positionieren, muss auch pseudonyme Accounts
zulassen - allein schon zum Schutz von Jugendlichen", sagte Caspar.
Der Hamburger Datenschützer ist in Deutschland zuständig für
Facebook, da das Unternehmen seine Deutschlandzentrale in Hamburg
hat.
Caspar bedauerte, dass auch bei dem Berlin-Besuch Zuckerbergs am
Donnerstag und Freitag nicht über Datenschutz gesprochen werden
solle. "Offenbar steht Datenschutz bei seinem Besuch nicht auf der
Agenda. Spätestens nach Inkrafttreten der EU-weiten
Datenschutzgrundverordnung wird das Unternehmen sich so viel
Gleichgültigkeit wie bisher nicht mehr erlauben können", sagte
Caspar.
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