(ots) -
Mehr als ein Drittel der Bundesbürger kennt jemanden, der nicht
gut hört und nichts dagegen unternimmt. Vor allem ältere Menschen
kennen Betroffene mit einer Hörminderung, die nicht aktiv werden. In
der Altersgruppe über 50 Jahre liegt die Zahl bei 45 Prozent. Zu
diesem Ergebnis kommt eine Studie von TNS Infratest, die vom
Bundesverband der Hörgeräte-Industrie anlässlich des Welttag des
Hörens in Auftrag gegeben wurde. Befragt wurden 1.000 Personen auf
Basis einer zufällig gezogenen Online-Stichprobe.
Gut hören - ist das teuer?
37 Prozent der Menschen mit einer Hörminderung führen
vermeintliche Kostengründe als Ursache dafür an, sich kein Hörgerät
anpassen zu lassen. Das beruht allerdings auf falschen Annahmen: Mehr
als ein Drittel der Befragten vermutet, dass sie von ihrer
Krankenkasse höchstens 100 Euro für ein Hörgerät bekommen. Im
Durchschnitt gehen die Befragten von einem Festbetrag der
gesetzlichen Krankenversicherung von nur 266 Euro aus. Dabei liegt
der Festbetrag wesentlich höher - für an Taubheit grenzende
Schwerhörige um mehr als das Dreifache. "Betroffene erhalten heute
bei ihrem Hörgeräteakustiker bestmögliche Hörgerätetechnik in
modernsten Geräten ohne Zuzahlung", so Dr. Stefan Zimmer,
Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands der Hörgeräte-Industrie:
"Natürlich sind die Möglichkeiten vielfältig, darüber hinaus noch
mehr Komfort, Ästhetik sowie weitere Zusatzfunktionen zu erhalten."
Ich höre schlecht - na und?
Neun von zehn Befragten haben Betroffene schon einmal auf ihre
Hörminderung angesprochen. Regelrecht "genervt" sind 42 Prozent der
Befragten, wenn der Gesprächspartner wegen seines schlechteren Gehörs
ständig nachfragt.
Insgesamt haben bereits 27 Prozent der Befragten von einer Person
mit Hörminderung das Argument gehört, dass es zu peinlich sei, ein
Hörgerät zu tragen. 28 Prozent haben die Sorge, dass ein Hörgerät
auffallen könnte oder unschön aussieht. Dabei sind viele Zweifel
unbegründet.
"Hörgeräte sind optisch kleiner und unauffälliger geworden. Die
Technik hingegen ist ausgefeilt und vor allem auf individuelle
Bedürfnisse ausgerichtet. Die Befürchtung von 11 Prozent der
Betroffenen, dass sie mit der Technik nicht zurechtkommen könnten,
ist deswegen unbegründet", so Dr. Zimmer.
Hörtests
38 Prozent aller Befragten haben noch nie einen Hörtest gemacht.
Gerade einmal 7 Prozent von ihnen würden einen Hörtest vorbeugend in
Betracht ziehen. Dabei ist für mehr als jeden zweiten Befragten der
Hörsinn eine wichtige Voraussetzung für Unterhaltung, Vergnügen und
Lebensfreude. Diese Argumente führen die Befragten auch oftmals
gegenüber unversorgten Betroffenen an, um sie zum Handeln zu bewegen.
Jedoch absolvieren nur etwas mehr als fünf Prozent der Bürger einen
Hörtest, wenn sie von anderen auf eine Hörschwäche angesprochen
werden. Besonders in der befragten Altersgruppe zwischen 14 und 29
Jahren ist die Relevanz des Hörsinns klar abzulesen, denn hier haben
bereits 54 Prozent einen Hörtest gemacht - mit gutem Grund: "Seit
Jahren steigt die Zahl der dauerhaft schwerhörigen Jugendlichen
kontinuierlich an. Das häufige und zu laute Musikhören über
Kopfhörer, in Diskotheken oder auf Live-Konzerten gefährdet junge
Ohren, die daher regelmäßig getestet werden sollten", so Dr. Zimmer.
Der Welttag des Hörens klärt weiter über die Bedeutung des
Hörsinns auf
Die Umfrage zeigt, dass es nach wie vor einen hohen
Informationsbedarf gibt. Falsche Vorstellungen über Kosten, Zweifel
an der Beherrschbarkeit der Technik und der Unwille, einen Hörtest zu
machen, führen dazu, dass Betroffene zu spät Handlungsbedarf erkennen
und sich dann nicht angemessen oder zu spät helfen lassen. Deshalb
lenkt der BVHI am 3. März 2016, dem Welttag des Hörens, die
öffentliche Aufmerksamkeit auf diese Themen und appelliert, die
Gelegenheit für einen kostenlosen Hörtest beim nächstgelegenen
Akustiker wahrzunehmen.
Über den Bundesverband der Hörgeräte-Industrie
Der Bundesverband der Hörgeräte-Industrie ist die Vertretung der
13 auf dem deutschen Markt tätigen Hörgerätehersteller. Er
artikuliert die Interessen seiner Mitglieder und ist das
Kommunikationsorgan für alle Themen rund um Hörtechnologie,
Hörminderung und Innovation. Der Verband setzt für die Erhöhung der
Nutzung von Hörgeräten durch Menschen mit einer Hörminderung ein und
klärt über die Leistungsfähigkeit moderner Hörsysteme auf. Darüber
hinaus befördert er die Zusammenarbeit mit allen Gruppen, die an der
Versorgung mit Hörsystemen beteiligt sind. Dazu gehören
Hörgeräteakustiker, HNO-Ärzte, Krankenkassen, andere Verbände und
Interessengruppen sowie die Politik.
Kontakt Bundesverband der Hörgeräte-Industrie:
Dr. Stefan Zimmer
Geschäftsführer
Herriotstraße 1
60528 Frankfurt am Main
Tel.: 069 - 664 26 34 10
E-Mail: zimmer(at)bvhi.org
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