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Als Horst Panzer pensioniert wird, liegen zwanzig Jahre als
Kurseelsorger von Bad Bellingen hinter ihm. Er ist mit seiner Heimat
sehr verbunden. Und trotzdem: Als das Pfarramt den verdienten
Seelsorger feierlich verabschiedet, steht für den gebürtigen
Badenweilerer fest: "Das kann doch nicht alles gewesen sein, ich
ziehe nach Berlin!" Noch einmal etwas Neues wagen, zur Tochter und
ihrer Familie ziehen, eine neue Wohnung mieten, neue Nachbarn
kennenlernen, vor allem den quirligen Alltag in der Hauptstadt
erleben, das nimmt er sich vor. Horst Panzer ist nicht der einzige,
der diesen Schritt wagt. Mit "Wir ziehen nach Berlin" zeigt das SWR
Fernsehen am Mittwoch, 2. März, ab 20:15 Uhr eine Dokumentation über
Menschen, die im fortgeschrittenen Alter einen Umzug in die Metropole
ins Auge fassen.
Das Abenteuer des Umzugs nach Berlin traut sich nicht jeder. Da
ist Margarete David, 66, aus dem mittelalterlichen Fachwerkstädtchen
Markgröningen bei Stuttgart. Seit Jahren träumt die alleinstehende
Apothekerin vom Umzug in die Hauptstadt. Jetzt ist sie in Rente,
könnte loslegen, doch nun erkennt sie, wie schwierig das werden wird.
Sie müsste Haus und Hof verkaufen, die von vier Generationen ihrer
Familie geführte Apotheke, den verwunschenen Garten, den sie so
liebt, und vor allem die 500 Jahre alte, vierstöckige Scheuer mit all
den dort gelagerten Apothekerutensilien - sie weiß einfach nicht, wie
sie das übers Herz bringen soll.
Und dann ist da das Ehepaar Bayer aus Tecklenburg. Nachdem der
erfolgreiche Ingenieur seine über Jahrzehnte aufgebaute Firma
verkauft hat, können sie ihr Leben genießen. Doch genügt ihnen weder
Golfspielen noch ein schöner Oldtimer. Ihre Lösung ist keine Finca
auf Mallorca, auch sie zieht es nach Berlin. Einer Metropole beim
Wachsen zuschauen, das Leben dort täglich miterleben, noch einmal das
Tangotanzen lernen in "Clärchens Ballhaus" - das hält sie jung. Die
Entscheidung, sich eine Eigentumswohnung im angesagten Stadtteil
Prenzlauer Berg zu leisten und gleichzeitig das komfortable Haus in
der Provinz zu behalten, ist die beste Entscheidung ihres Lebens.
Die Autoren Tilo Knops und Kirsten Waschkau wollen sehen, wie es
"Best Agern" ergeht, die einen solch mutigen Schritt unternehmen. Ist
das Sprichwort vom alten Baum, den man nicht verpflanzt, vielleicht
selbst veraltet?
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