(ots) - Die tariflichen Monatsverdienste einschließlich
Sonderzahlungen sind im Jahr 2015 in Deutschland um durchschnittlich
2,1 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Damit wird das vorläufige
Ergebnis vom 11. Januar 2016 bestätigt. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist das der geringste Anstieg
seit 2011 (+ 1,7 %). Berücksichtigt wurden tarifliche
Grundvergütungen und tariflich festgelegte Sonderzahlungen wie
Einmalzahlungen, Jahressonderzahlungen oder tarifliche Nachzahlungen.
Die tatsächlich gezahlten Bruttomonatsverdienste stiegen 2015 im
Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 2,8 % (siehe
Pressemitteilung Nr. 035 vom 04.02.2016). Im gleichen Zeitraum
erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,3 %.
Der vergleichsweise geringe Anstieg der tariflichen
Monatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen ist vor allem auf
einen Sondereffekt im Vorjahr zurückzuführen: Im Bereich des
öffentlichen Dienstes gab es im Jahr 2014 hohe Nachzahlungen (siehe
Pressemitteilung Nr. 424 vom 28.11.2014). Da diese Nachzahlungen im
Jahr 2015 nicht erfolgten, waren die Tariferhöhungen einschließlich
Sonderzahlungen in den Bereichen, in denen überwiegend nach dem
Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Gemeinden
(TVöD) bezahlt wird, geringer als im Vorjahr.
Bei der Entwicklung der monatlichen Tarifverdienste einschließlich
Sonderzahlungen bestehen große Unterschiede zwischen den einzelnen
Wirtschaftszweigen. Am stärksten erhöhten sie sich im Jahr 2015 im
Gastgewerbe (+ 3,3 %). Hier wirkte sich in den unteren
Verdienstgruppen die Einführung des Mindestlohnes von 8,50 Euro im
Januar 2015 aus. Im Verarbeitenden Gewerbe sind die Tarifverdienste
mit + 3,2 % ebenfalls überdurchschnittlich gestiegen. Zurückführen
lässt sich dieser Anstieg vor allem auf den relativ hohen
Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie (+ 3,4 % plus eine
Pauschalzahlung in Höhe von 150 EUR). Deutlich höher als im Vorjahr
waren die Tarifverdienste unter anderem auch im Bergbau und der
Gewinnung von Steinen und Erden (+ 2,9 %), im Verkehr und der Lagerei
(+ 2,7 %) sowie im Baugewerbe (+ 2,5 %).
Im vierten Quartal 2015 waren die Tarifverdienste einschließlich
Sonderzahlungen 2,0 % höher als im Vorjahresquartal.
Ãœberdurchschnittliche Tarifsteigerungen gab es im Vergleich zum
vierten Quartal 2014 insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (+ 3,1 %)
sowie im Gastgewerbe (+ 2,9 %).
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Sabine Touil,
Telefon: (0611) 75-4327,
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