(ots) - Zum neuen Präsidenten wurde der Schweizer
Verbands-Apparatschik Gianni Infantino gewählt, ein Zögling Blatters
und ein Vertrauer des Uefa-Chefs Michel Platini (ebenfalls
suspendiert). Infantino steht für das alte Fifa-System und nicht für
Veränderung. Zum Weltverband hätte es allerdings auch gepasst, wenn
der als Favorit ins Rennen gegangene Scheich Salman gewonnen hätte.
Der Mann aus Bahrain wird mit der brutalen Niederschlagung der
Demokratiebewegung in seinem Heimatland in Verbindung gebracht. Nach
diesem Fifa-Kongress sollte sich der Deutsche Fußball-Bund ernsthaft
überlegen, ob er weiterhin zu diesem Verein gehören will. Die Antwort
kann aber nicht mehr eindeutig Nein lauten. Der DFB hat im Zuge der
Enthüllungen um die WM-Vergabe 2006 seinen Anspruch verspielt, eine
moralische Fußball-Instanz zu sein. Ebenso wenig glaubhaft hätte ein
von Deutschland initiierter Selbstreinigungsprozess gewirkt. Nach dem
Rücktritt des Präsidenten Wolfgang Niersbach präsentiert sich der DFB
als Interimsverband in der Selbstfindungsphase, der so gar nichts
Vorbildliches mehr hat.
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