(ots) - DGB warnt vor Schattenarbeitsmarkt im Internet
Hoffmann fordert Regeln für Crowdworking
Osnabrück. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt vor
Problemen durch einen wachsenden Schattenarbeitsmarkt über
Internet-Plattformen. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag), insbesondere im
Dienstleistungsbereich entwickelten sich derzeit "neue und sehr
kritikwürdige Strukturen". Das sei eine besondere Herausforderung.
Hofmann betonte: "Neue Arbeitsformen wie Crowdworking brauchen
Regeln, um Wettbewerbsverzerrungen durch Lohn- und Sozialdumping,
Scheinselbständigkeit oder Steuerflucht zu vermeiden." Bei
Crowdworking werden Arbeitsaufträge im Internet angeboten und
vollständig über das Netz abgewickelt. Jede Arbeit, die am Computer
erledigt werden kann, kommt dafür infrage.
Die Digitalisierung der Arbeitswelt und der industriellen
Produktion bietet nach den Worten von Hoffmann "neue Chancen für mehr
gute Arbeit, beinhaltet allerdings auch ein hohes
Gefährdungspotenzial". Das gelte insbesondere für Routinejobs.
"Wichtig ist: Nicht alles, was technologisch machbar ist, ist
betriebswirtschaftlich sinnvoll oder gesellschaftlich gewünscht, zum
Beispiel Pflege-Roboter. Das wird die Entwicklung beeinflussen."
Hoffmann forderte eine Zusammenarbeit von Mensch und Maschine, bei
dem Roboter oder Software die Menschen in der Arbeit unterstützen.
"Der Mensch, nicht die Technik, muss im Mittelpunkt stehen. Dafür
brauchen wir allerdings eine breite Qualifizierungsoffensive."
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