(ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) und die Allianz pro Schiene haben von der Bundesregierung
Maßnahmen zur schnellen Verringerung der CO2-Emissionen im
Verkehrsbereich gefordert. Der massiv zunehmende Lkw-Verkehr gehöre
zu den Hauptursachen für die in den letzten Jahren steigenden
Emissionen verkehrsbedingter Treibhausgase. Eine Trendumkehr lasse
sich nur durch eine stärkere Verlagerung von Gütertransporten auf die
Bahn erzielen. Erforderlich sei dafür die Abkehr von einer Politik,
die den Lkw-Verkehr bevorzuge.
"Spätestens seit dem Pariser Weltklimagipfel ist klar, dass die
internationale Gemeinschaft das Klimaproblem des Verkehrs nicht
länger ignorieren darf", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
"25 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen werden im
Verkehrssektor verursacht, in Deutschland sind es ebenfalls etwa ein
Viertel. Private Haushalte, Teile der Industrie und des
Energiesektors senken ihre klimaschädlichen Emissionen, nicht aber
der Verkehrsbereich. Wenn hier nicht endlich umgesteuert wird, ist
die Erderwärmung nicht unter zwei Grad und schon gar nicht unter 1,5
Grad zu halten", so der BUND-Vorsitzende. "Eine der wichtigsten
Maßnahmen für mehr Klimaschutz im Verkehr ist die Verlagerung von
Gütern auf die Bahn. Bis 2050 kann und muss der Schienengüterverkehr
verdoppelt werden", sagte Weiger.
Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, beklagte
die lähmende Widersprüchlichkeit in der deutschen Verkehrspolitik:
"Der Marktanteil der klimaschonenden Güterbahn in Deutschland liegt
bei mageren 17 Prozent. Damit hat die Bundesregierung ihr eigenes
Nachhaltigkeitsziel, bis 2015 ein Viertel der Güterverkehrsleistung
auf der Bahn abzuwickeln, gerade schmerzhaft verfehlt. Statt die
umweltfreundliche Schiene für die Klimapolitik einzubinden, erhöht
die Regierung die Abgabenlasten für die Güterbahnen Jahr für Jahr."
Das sei umso unverständlicher, als die deutsche Wirtschaft
durchaus willig sei, ihre Güter mit der Bahn zu transportieren. Flege
verwies auf große Unternehmen wie Henkel oder Danone, die in
Deutschland bereits Warentransporte auf die Schiene verlagert hätten.
Statt den Lkw-Verkehr durch Gigaliner weiter anzukurbeln, müsse die
Bundesregierung die Schieneninfrastruktur für den Einsatz längerer
Güterzüge ertüchtigen, forderte der Geschäftsführer der Allianz pro
Schiene.
Flege: "Trotz verheerender Rahmenbedingungen wächst der
Gütertransport auf der Schiene noch leicht. Vor allem eine Senkung
der Stromsteuer wäre ein gutes und schnell umsetzbares Instrument, um
die jüngsten Belastungen der Bahnen durch die erhöhte EEG-Umlage
abzufedern. Wenn die Bundesregierung die letzten anderthalb Jahre der
Legislaturperiode für ganz konkrete Weichenstellungen nutzt, dann
sind auch ehrgeizige Verlagerungsziele erreichbar." Als Beispiele für
eine gelungene Verlagerungspolitik nannte Flege den
Schienengüterverkehr in Österreich und der Schweiz.
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