(ots) -
Was Geld im Alter angeht, haben Frauen größere Sorgen als Männer:
62 Prozent der Frauen befürchten, im Alter finanziell nicht genug
abgesichert zu sein. Bei den Männern sind es dagegen nur 54 Prozent.
Das zeigt eine repräsentative Umfrage von YouGov im Auftrag des
Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Würden
sich Frauen allein auf die gesetzliche Rente verlassen, hätten sie
auch allen Grund dazu: Laut aktuellen Rentenzahlen erhalten Frauen im
Durchschnitt rund 550 Euro Rente im Monat, Männer dagegen rund 1.000
Euro. Die Lohnunterschiede sind hierzulande so groß wie in kaum einem
anderen Land Europas: Deutsche Frauen verdienen laut neuesten Zahlen
des Bundesarbeitsministeriums im Schnitt ein Fünftel weniger als
Männer. Selbst nach Abzug der Faktoren wie Branche, Hierarchie oder
Teilzeitbeschäftigung, bleibt bei statistisch vergleichbaren
Qualifikationen, Tätigkeiten und Berufserfahrungen eine Differenz bei
den Bruttoverdiensten von durchschnittlich sieben Prozent.
Die Experten der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) kennen dieses
Problem und nehmen den Weltfrauentag zum Anlass, um auf die
Missstände aufmerksam zu machen. "Frauen haben weniger Rente als
Männer - insbesondere, weil sie im Durchschnitt weniger verdienen,
öfter Babypause machen oder Angehörige pflegen und häufiger in
Minijobs oder Teilzeit beschäftigt sind", erklären die
Vermögensberater. Sie unterstützen Frauen bei ihrer Vorsorge fürs
Alter und raten, folgende Punkte unter die Lupe zu nehmen:
Früh dran sein: Möglichst jung mit dem Sparen beginnen
Sparen Frauen über einen langen Zeitraum, wachsen auch eher kleine
Raten ganz beachtlich. Wichtig dabei ist, sich über die verschiedenen
Möglichkeiten zu informieren und nach den individuellen Bedürfnissen,
wie zum Beispiel einem garantierten Zinssatz oder flexiblen
Zugriffsmöglichkeiten, zu entscheiden.
Realistisch sein: Minijobs reichen nicht für eine gute Rente
Seit 2013 sind Minijobs rentenversicherungspflichtig. Dadurch
erhöht sich der Rentenanspruch und Minijobber erhalten
Versicherungsschutz mit sämtlichen Leistungen der gesetzlichen
Rentenversicherung. Doch Vorsicht: Bei einem Monatsverdienst von 450
Euro erhöht sich die monatliche Rente in jedem Jahr gerade einmal um
knapp fünf Euro.
Pragmatisch sein: Lebensgemeinschaften vertraglich absichern
Wer in einer Ehe oder einer beim Standesamt eingetragenen
Lebensgemeinschaft lebt, zahlt meist weniger Steuern, spart
Versicherungen und ist im Todesfall besser abgesichert. Und im Falle
einer Trennung sieht das Gesetz einen finanziellen Ausgleich zwischen
den Geschiedenen vor. Eheverträge regeln individuelle Bedürfnisse.
Informiert sein: Riestern lohnt sich für Geringverdiener
Kleines Gehalt, kleine Beiträge, aber hohe Zulagen - das gilt bei
der Riester-Rente. Für Frauen mit geringem Einkommen lohnt sie sich
damit ganz besonders. Wer jährlich vier Prozent seines
Vorjahresbruttoeinkommens, mindestens jedoch 60 Euro spart, erhält
zusätzlich vom Staat eine Zulage in Höhe von 154 Euro. Eltern
bekommen pro Kind jährlich noch einmal 300 Euro extra (185 Euro für
vor 2008 geborene Kinder).
Vielseitig sein: Betriebsrente, Fondssparplan, Lebensversicherung,
Immobilie
Zusätzlich zu Riester gibt es verschiedenste Wege, privat
vorzusorgen: Etwa mit einer Lebens- bzw. Rentenversicherung,
Investmentfonds, einer betrieblichen Rente oder einer Investition in
eine Immobilie. "Bei der Vielseitigkeit der Vorsorgemöglichkeiten
kann man schnell den Überblick verlieren", sagen die Vermögensberater
der DVAG. Sie unterstützen Frauen auf ihrem Weg, mehr für ihre
Altersvorsorge zu tun und empfehlen generell, sich beim Thema private
Vorsorge professionell beraten zu lassen.
KURZMELDUNG
Frauen vernachlässigen ihre Altersvorsorge
62 Prozent der Frauen befürchten, im Alter finanziell nicht genug
abgesichert zu sein. Bei den Männern sind es dagegen nur 54 Prozent.
Das zeigt eine repräsentative Umfrage von YouGov. Würden sie sich
dabei auf die gesetzliche Rente verlassen, hätten sie laut aktuellen
Rentenzahlen auch allen Grund dazu: Im Durchschnitt erhalten Frauen
monatlich rund 550 Euro Rente, Männer dagegen rund 1.000 Euro. Gründe
dafür sind zum Beispiel Karrierepausen für Kindererziehung
beziehungsweise die Pflege von Angehörigen oder Jobs auf 450-Euro
Basis. "Minijobs sind mittlerweile zwar rentenversicherungspflichtig,
aber erhöhen die Rentenauszahlungen kaum. Um dennoch etwas für die
Rente zu tun, ist es für Frauen sinnvoll, etwa Vorteile der staatlich
bezuschussten Riester-Rente zu nutzen", so die Experten der Deutschen
Vermögensberatung (DVAG), die Frauen bei ihrer Vorsorge fürs Alter
unterstützen. Auch Fondssparpläne, Investitionen in Immobilien,
Lebensversicherungen oder Betriebsrenten können - je nach
individueller Situation - sinnvoll sein.
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