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Nach WDR-Recherchen gab es bei zwei Fußballspielen in europäischen
Top-Ligen auffällige Wettbewegungen. Die verdächtigen Wetten wurden
in Wettbüros in Süddeutschland platziert. Das berichtet das Erste in
der Dokumentation: "Wettbetrug im Fußball - Milliardengeschäft für
die Mafia" von Benjamin Best, die am 2. März 2016 um 21.45 Uhr im
Anschluss an den Fernsehfilm "Auf kurze Distanz" ausgestrahlt wird.
Am 17.1.2015 fanden zwei hochrangige Spiele statt, auf die auffällig
gewettet wurde. Betroffen sind die 1. belgische und die 1.
holländische Liga. Beim belgischen Spiel Oostende gegen
Waasland-Beveren (3:3) wurden verdächtige Tor-Wetten darauf
platziert, dass mindestens drei Tore im Spiel fallen. Insgesamt
fielen sechs Tore. In dem Spiel der holländischen 1. Liga Nijmegen
gegen Willem II (1:0) wurden auffällige Wetten auf einen Heimsieg von
Nijmegen platziert. Auch dieses Ergebnis traf ein.
Auffällige Wetten aus Deutschland
Die auffälligen Wetten wurden in mehreren Wettbüros in Süddeutschland
platziert. Um die mögliche Manipulation zu verschleiern, wurden
sogenannte Kombinationswetten gespielt. Dabei wurden die auffälligen
Spiele mit anderen Partien auf einem Wettschein kombiniert. Insgesamt
zahlte der Wettanbieter eine Summe im fünfstelligen Bereich aus.
Beide Spiele wurden bereits dem Weltfußballverband FIFA mitgeteilt.
Wettbetrug weiterhin ein Problem im Fußball
Trotz der Ermittlungserfolge der Bochumer SOKO "Flankengott"
betreiben Wettpaten weltweit weiterhin ihr lukratives Geschäft. Es
gelang dem Autor der Dokumentation, Benjamin Best, mit einem
Wettbetrüger zu sprechen, der im langjährigen Bochumer Verfahren eine
große Rolle gespielt hat. Er behauptet, im Jahr zwischen 400.000 Euro
und 600.000 Euro mit manipulierten Fußballspielen zu verdienen. "Man
arbeitet nur noch mit Vertrauenspersonen zusammen, und da kann keiner
einem was nachweisen. Wenn man einen guten Schiedsrichter hat, und in
drei Spielen pfeift er verdächtige Elfmeter - da sagt niemand etwas."
Das momentan lukrativste Land sei Kanada, behauptet der Wettbetrüger
in seinem anonymisiert ausgestrahlten Interview.
Bundesgerichtshof verhandelt Revision
Am 3.3.2016 beginnen die Verhandlungen des Bundesgerichtshofs über
das Revisionsverfahren in Sachen Wettbetrug. Die Bochumer
Staatsanwaltschaft hatte gegen einige Freisprüche von Angeklagten
Revision eingelegt. Der SOKO "Flankengott" war es noch Anfang Januar
gelungen, einen mutmaßlichen niederländischen Wettbetrüger am
Flughafen Frankfurt festzunehmen, der im Verfahren stark belastet
worden war.
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