(ots) - Polizeigewerkschaft fordert Reservemagazin für
Dienstwaffen der Streifenbeamten GdP-Vize Radek: Lehre aus
Terroranschlägen von Paris
Osnabrück. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert ein
Reservemagazin für Dienstwaffen, weil sie die Streifenbeamten für
schlecht ausgerüstet hält. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte GdP-Vize Jörg Radek, dies sei
eine Lehre aus den Terroranschlägen von Paris. "Terroristen benutzen
Maschinengewehre. Bei der Gegenwehr muss ein Beamter unbedingt mehr
als die 15 Schuss seines Magazins bei sich haben", erklärte Radek.
"Jeder braucht ein zweites Pistolenmagazin." Die doppelte Anzahl an
Munition würde den Beamten mehr Sicherheit geben.
Bislang tragen Streifenbeamte die Pistole P 30 von Heckler & Koch
mit nur einem Magazin - also 15 Patronen - bei sich.
Anti-Terror-Einsätze der jüngsten Zeit hätten aber gezeigt, dass
Polizisten dabei deutlich mehr Patronen als sonst üblich verschießen,
sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende. "Ein Beamter sollte
sich bei der Gegenwehr keine Gedanken über seine Munition machen
müssen", fügte Radek hinzu. " Das ist auch ein psychologischer
Faktor."
Die Gewerkschaft ist beim Bundespolizeipräsidium mit einem
entsprechenden Antrag bisher gescheitert. Das Präsidium hält ein
zweites Magazin nicht für nötig. Radek kritisierte: "Das ist eine
Entscheidung vom Schreibtisch weg. Praktiker können darüber nur den
Kopf schütteln." Nach Angaben der Gewerkschaft kostet ein
Reservemagazin 27 Euro. Hochgerechnet auf 20 000 Beamte mit Waffe
gehe es also um rund 500 000 Euro. Die GdP will die Ablehnung des
Polizeipräsidiums nicht hinnehmen und startet nun eine
Unterschriftenaktion unter ihren Mitgliedern.
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