(ots) - Russische Anklage fordert 23 Jahre Haft für
ukrainische Soldatin
Nachdem die ukrainische Soldatin Nadja Sawtschenko bereits seit
Sommer 2014 in Russland inhaftiert ist, wird ihr nun der Prozess
gemacht. Die Anklage fordert 23 Jahre Haft. Dazu erklärt die
Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach:
"Nadja Sawtschenko muss sofort freigelassen werden. Ihre von
russischer Seite veranlasste Entführung aus dem Kampfgebiet in der
Ostukraine nach Russland sowie ihre Inhaftierung verstoßen gegen
internationales Recht. Auch sie fällt unter den im Minsk-II-Abkommen
vereinbarten Gefangenenaustausch. Die russische Regierung ist
dringend aufgefordert, internationale Standards einzuhalten.
Für heute wird Nadja Sawtschenkos abschließende Aussage erwartet.
Die russische Anklage fordert für die derzeit wohl bekannteste
Gefangene 23 Jahre Haft. Das teilte der Anwalt der ukrainischen
Soldatin mit. Die Beweislage ist Medieninformationen zufolge dünn.
Die Militärpilotin war zum Zeitpunkt der ihr vorgeworfenen Tat - der
Erschießung zweier russischer Journalisten - nicht am Ort des
Geschehens, sondern bereits in Gefangenschaft russischer
Separatisten. Das belegen Berichten zufolge die Daten ihres
Mobiltelefons.
Nadja Sawtschenko beteuert ihre Unschuld. Sie ist seit mehr als
einem Jahr in Haft und drückte ihren Widerstand gegen ihre
Verschleppung und Inhaftierung in einem 80-tägigen Hungerstreik aus.
Der Prozess gegen sie steht symbolhaft für den Konflikt in der
Ostukraine. Er ist seit langem Anlass zu großer Sorge im Hinblick auf
die Einhaltung elementarer Menschenrechte."
Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle(at)cducsu.de