(ots) - Der neue BMW-Chef Harald Krüger (50) passt die
Führungskultur des Autobauers an den Wandel in der Industrie an. "Im
Digitalzeitalter gilt: Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser",
sagte Krüger im Gespräch mit dem Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ.
Krüger, der einige Jahre lang Personalvorstand des Konzerns war,
ist es "sehr wichtig, dass wir nicht nur technisch, sondern auch in
Führung und Unternehmenskultur die Voraussetzungen schaffen, um diese
Veränderungen zu gestalten".
Der Manager ist überzeugt, die Digitalisierung biete BMW
"erhebliche Chancen, das Geschäftsfeld der Mobilitätsdienstleistungen
weiter auszubauen". Das Interesse von IT-Unternehmen wie Apple oder
Google am Automobilbau macht aus seiner Sicht deutlich: "Individuelle
Mobilität wird ein attraktives Geschäft bleiben."
Im Gegensatz zum Rivalen Audi, der bis 2020 rund die Hälfte der
Erlöse mit Elektronik, Software und damit verbunden Dienstleistungen
erwirtschaften will, zielt Krüger aber nicht auf einen konkreten
Umsatzanteil ab. "Ich gehe davon aus, dass die Bedeutung der
Mobilitätsdienstleistungen für unser Unternehmen und damit der
entsprechende Umsatzanteil deutlich zunehmen werden. Aber die
digitale Entwicklung schreitet viel zu rasch fort, um sich heute auf
eine Zahl festzulegen."
Disruptive Veränderungen ließen sich nicht mit linearen Prognosen
beschreiben. "Das ist wie bei der Elektromobilität: Wir wissen alle,
dass sie kommen wird, aber wann und mit welcher Geschwindigkeit ist
global schwer vorherzusagen", sagt Krüger im Gespräch mit BILANZ.
"Wir werden den Verbrennungsmotor sicher noch viele Jahre im Angebot
haben - aber die CO2-Ziele, die danach kommen, sind ohne einen
deutlich höheren Anteil an E-Autos nicht erreichbar. Elektromobilität
wird sich langfristig durchsetzen. Die Zeit der großen
Verbrennungsmotoren ist deshalb endlich."
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