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ADAC-Reformer Markl soll verlängern / Präsident denkt angesichts internen Widerstandes gegen den Umbau des Clubs über eine erneute Kandidatur 2017 nach

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(ots) - Der ADAC-Präsident August Markl (67) erwägt, sich
2017 entgegen seiner ursprünglichen Absicht zur Wiederwahl zu
stellen. Das berichtet das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in
seiner neuen Ausgabe, die Freitag erscheint.

Unterstützung erfährt Markl von Prominenten, die den Reformprozess
des ADAC als Beiräte begleitet haben. "Ich fände es richtig und gut,
sollte August Markl erneut kandidieren", sagte Unternehmer Jürgen
Heraeus (79). Edda Müller (73), Vorsitzende von Transparency
Deutschland, warnte davor, "mitten in der Reform das Zugpferd
auszuwechseln".

Am 7. Mai steht die neue Struktur des Clubs auf der
Hauptversammlung in Lübeck zur Abstimmung. Die Reformer um Markl
planen eine Dreiteilung der Organisation in Verein, gemeinnützige
Stiftung und europäische Aktiengesellschaft SE. Ziel ist eine klare
Trennung zwischen Vereinsleben und Kommerz. Nur wenn dieser Umbau
gelingt, kann der ADAC weiterhin die Vorteile des Vereinsstatus
beanspruchen.

Die früheren Präsidenten Peter Meyer (66) und Otto Flimm (86)
hingegen halten die Trennung zwischen Ehrenamt und Erwerb für falsch.
Markls Vorgänger Meyer hat ein Gutachten der Rechtsanwaltskanzlei CMS
Hasche Sigle eingeholt, wonach die ADAC-Führung das Votum der
Hauptversammlung einzuholen hat. Flimm beruft sich auf ein BGH-Urteil
von 1982, das dem Verein einen eingeschränkten Geschäftsbetrieb
erlaubt. Doch das damalige Urteil entspreche nach Meinung vieler
Fachleute nicht mehr der Wirklichkeit einer Wirtschaftsmacht, die
zuletzt für den Konzernbereich einen Jahresüberschuss von über 100
Millionen Euro bekannt gab.

Die neue Abstimmung sei erforderlich, um ein "klubpolitisches
Votum" einzuholen, sagte Markl im Gespräch mit BILANZ. In Lübeck geht
es um alles oder nichts: "Einen Plan B", betont Markl immer wieder,




"gibt es nicht". Edda Müller findet es "merkwürdig", dass Meyer auf
der Hauptversammlung im Sommer 2015 "allen Reformvorhaben zugestimmt
hat, gegen die er sich jetzt wendet". Und der frühere Beirats-Chef
Heraeus bezweifelt, dass "Herr Flimm" versteht, "dass sich die Welt
und unsere Gesellschaft grundlegend verändert haben". Meyer wäre "gut
beraten, kein Öl ins Feuer zu gießen".

Meyer war im Februar 2014 als ADAC-Präsident zurückgetreten. Die
"Süddeutsche Zeitung" hatte aufgedeckt, dass Deutschlands größter
Verein, der aktuell mehr als 19 Millionen Mitglieder hat, die
Öffentlichkeit hintergangen und die Zahlen einer Umfrage der
Vereinszeitschrift "Motorwelt" über die Beliebtheit von Autos
manipuliert hatte. Meyer steht aber weiter dem Regionalklub Nordrhein
mit mehr als 2,6 Millionen Mitgliedern vor und schickt damit die
größte Delegation zur Hauptversammlung.



Pressekontakt:
Redaktion BILANZ
Mark C. Schneider
Tel.: 040 347-23432


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Datum: 03.03.2016 - 12:30 Uhr
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