(ots) -
Unter dem Motto "Business Innovation on Screen" diskutierten am
Mittwoch, den 2. März beim newTV Kongress von nextMedia.Hamburg
führende Experten von TV-Anbietern, Unternehmen und Agenturen über
aktuelle Trends der Bewegtbildbranche. Mehr als 200 Teilnehmer
besuchten die ganztägige Konferenz im Albert-Schäfer-Saal der
Handelskammer Hamburg.
Disruption ist immer noch in aller Munde. Gleich zu Beginn des
siebten newTV Kongress in Hamburg kündigte Kai Flatau (Vorsitzender
der newTV Focus Group), der zusammen mit Hans-Jürgen Jakobs
(Handelsblatt) durch die Veranstaltung führte, daher an, eine
Strichliste für dieses Buzzword zu führen. Über das Endergebnis ist
nichts bekannt, doch darf man sich sicher sein, dass bei den vielen
spannenden Vorträgen und Panels über innovative Technologien,
Distributionswege der Zukunft und neue Storytelling-Ansätze, der eine
oder andere Strich auf der Liste gelandet ist. Eines wurde dabei
deutlich: vielen Akteuren der Bewegtbildindustrie verlangt die
digitale Transformation nicht den disruptiven Kahlschlag ab, sondern
vor allem eine evolutionäre Entwicklung und Anpassung an die neuen
Chancen und Herausforderungen.
"In einer disruptiven Welt können wir nicht davon ausgehen, dass
wir bestehende Geschäftsmodelle für die Content-Industrie einfach in
die Zukunft verlängern können", merkte Dr. Carsten Brosda, Staatsrat
für Kultur, Medien und Digitales, in seiner Begrüßungsrede an. "Wir
nähern uns einem Tipping Point, an dem die technologische Entwicklung
völlig neue Szenarien für die Inhalte-Industrie ermöglicht." Die
Keynoter-Speakerin Jette Nygaard-Andersen, CEO des schwedischen
Medienkonzern Modern Times Group, schlug gleich zu Beginn der
Veranstaltung mit ihrem Vortrag in die selbe Kerbe: "Content is still
king but it needs to be smarter. It needs to be engaging, data-driven
and smart-distributed." Die Dänin hob insbesondere die Bedeutung der
Erkenntnisse von Big Data für die Bewegtbildindustrie hervor und
stellte fest: "The Mad Men are turning into maths men."
Wie wichtig es gerade für die etablierten Akteure der Branche ist,
sich den Herausforderungen des Wandels zu stellen und mit dem
digitalen Zeitgeist zu gehen, betonte auch Áki Hardarson (Principal,
Boston Consulting Group) in seinem Vortrag: "Die Gefahr für das
lineare Fernsehen lautet 'Death by many cuts'. Wenn die großen
Akteure in dem Markt nicht nachrüsten, neue innovative Produkte auf
den Markt bringen und sich dem Wettkampf mit den vielen neuen
Unternehmen stellen, werden sie womöglich ausbluten." Hardarson
unterstrich mit vielen Daten und Zahlen, wie groß bereits jetzt die
Bedeutung von online für die TV-Branche ist und wie viel
Wachstumspotential noch da ist: "Die Views bei linearem Fernsehen
gehen in Europa jedes Jahr um 1-3% zurück, Online-Video wächst dabei
zwischen 10-15% in jedem Jahr."
Erstmalig wurde der newTV Kongress in diesem Jahr zu einer
ganztägigen Veranstaltung ausgebaut und deckte mit seinem
vielseitigen Programm zu den Bereichen Content, Technology und
Distribution ein breites Spektrum ab. Von einem hochkarätig besetzten
Panel zur Distribution von digitalem Bewegtbild bis zu einer
Gesprächsrunde mit Jugendlichen, die aus erster Hand Einblicke in das
Medienkonsumverhalten der "Next Generation" gaben, war alles dabei.
Die Startup-Session, in der junge Unternehmen aus Berlin und Hamburg
ihre innovativen Geschäftsideen vorstellten, war ein weiteres
Highlight: doppio.tv, SpiceVR, Reachhero und Vizzr zeigten, dass sich
die digitale Bewegtbildindustrie um den kreativen Nachwuchs nicht
sorgen muss. Auch die Best Practice Beispiele von Dr. Johannes
Wimmer, der auf unterhaltsame Weise seine Arbeit als Online-Arzt
präsentierte und Daniel Budiman, als Vertreter des
Online-Fernsehsenders Rocket Beans, eröffneten interessante
Perspektiven auf die neuen Möglichkeiten von TV in Interaktion mit
der Community - abseits der klassischen Medienwelt. Wo die
Herausforderungen der digitalen Transformation für die
Werbefinanzierung der TV-Branche liegen, zeigte Nikolai Longolius
(schnee von morgen WebTV GmbH), der die Gefahren durch Adblocker und
Ad Frauds verdeutlichte. Er unterstrich, dass die neuen Technologien
nicht als Allheilmittel für neues Storytelling missverstanden werden
dürften: "Technik ist für viele große Player eine Ausrede. Aber ich
kann Ihnen sagen, die Zeitspanne bis einem erwachsenen Menschen beim
Benutzen einer VR-Brille schlecht wird, beträgt ziemlich genau acht
Minuten. Es standen bei uns im Büro schon einige Geschäftsführer mit
bleichem Gesicht am Fenster."
Einig waren sich alle Sprecher darin, dass der digitale Wandel in
vollem Gange ist und die Bewegtbildindustrie schon mittendrin. "Das
Pendel schwingt nicht mehr zurück", betonte auch Rudi Klausnitzer,
der es aufgrund seiner Erfahrung als ehemaliger Programmdirektor von
Sat.1 und Premiere wissen muss. "Wir haben viele Jahre lang so getan
als gäbe es eine reale und eine virtuelle Welt - aber das stimmt
nicht: in Wahrheit leben wir längst in einer Cyber-Physical-Welt",
sagte Klausnitzer. In seinem Vortrag benannte der Medienmanager mit
"Internet of Things", "Crowdsourcing", "Gamification", "Predictive
Analytics" und "Visualisierung & Simulation" fünf Treiber der
digitalen Transformation. Das Abschlusspanel, moderiert vom
Medienexperten Richard Gutjahr, griff die zuvor diskutierten Fäden
nochmals auf. Philipp Westermeyer (Online Marketing Rockstars), Ralf
Klassen (OneTV) und Joan Bleicher (Professorin für
Medienwissenschaft, Universität Hamburg) diskutierten über aktuelle
Trends wie die "Glokalisierung" des Contents bei Netflix und Amazon
oder die Verknüpfungen zwischen Social Media und den klassischen
TV-Formaten.
Organisiert wurde der newTV Kongress von der newTV Focus Group von
nextMedia.Hamburg mit Unterstützung durch die Handelskammer Hamburg
und den Hauptsponsor Adobe. Zusätzlich unterstützte ein Expertenkreis
aus Hamburger Unternehmen: Axel Springer, Bitprojects, Burda / TV
Spielfilm, Cellular, Digital Media Women, Dr. Johannes Wimmer,
Generation Digitale, Interpol+-Studios, Mediapool Content Service,
Mücke Sturm & Company, Pilot, Roku, Smartclip, Spiegel TV, Studio
Hamburg, Teravolt und Zattoo. Die Veranstaltung richtet sich an
Entscheidungsträger, Vermarkter, Werbetreibende und Produzenten der
TV- und Digitalindustrie gleichermaßen.
Bilder vom newTV Kongress 2016 stehen unter folgenden Links zum
Download zur Verfügung:
http://ots.de/Z6GeM
http://ots.de/qaqYX
Fotocredit: nextMedia.Hamburg
Über den newTV Kongress:
Der newTV Kongress findet seit 2009 jährlich statt. Organisiert
wird die ganztägige Konferenz von der newTV Focus Group unter dem
Dach der Standortinitiative für die Medien- und Digitalwirtschaft
nextMedia.Hamburg. Im Rahmen des Kongresses treffen internationale
Experten auf Strategen der führenden deutschen TV-Sender, um über
interaktive Formate und das sich verändernde Mediennutzungsverhalten
zu diskutieren. Er richtet sich an alle Marktteilnehmer, die sich
unmittelbar und in ihrer täglichen Arbeit auf das Thema digitales
Bewegtbild fokussieren. Egal ob technologische Innovationen, neue
interaktive Content-Formate, Geschäftsmodelle im Wandel oder sich
verändernde Nutzungsgewohnheiten - im Fokus des Kongresses stehen
Branchenthemen und Praxisbeispiele vor dem Hintergrund des
Zusammenwachsens von Content und Technologie. www.newTV-Kongress.de
Über nextMedia.Hamburg
nextMedia.Hamburg ist die Hamburger Initiative für die Medien- und
Digitalwirtschaft. Sie wird getragen von der Freien und Hansestadt
Hamburg, der Hamburgischen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH,
dem Verein Hamburg(at)work sowie engagierten Unternehmen und
Persönlichkeiten. Ziel der Initiative ist es, die Spitzenposition der
Medienmetropole Hamburg zu sichern und die Rahmenbedingungen für die
hiesigen Unternehmen zu verbessern. Die Initiative und der
nextMedia.StartHub sind erste Ansprechpartner zu allen Fragen der
digitalen Wirtschaft für Unternehmen, Institutionen und die
Öffentlichkeit in Hamburg. Abonnieren Sie jetzt den Newsletter und
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Digitalbranche. www.nextMedia-Hamburg.de
Pressekontakt:
Lennart Plutat
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