(ots) - Die stellvertretende Ministerpräsidentin und
Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz, Eveline Lemke (Grüne), hat
der CDU-Politikerin Erika Steinbach wegen eines umstrittenen
Flüchtlings-Fotos rassistisches Denken vorgeworfen. "Der unsägliche
Tweet mit dem weißen, blonden Kind, bedrohlich umringt von Schwarzen,
verrät die Ideologie von der 'deutschen Herrenrasse'", sagte Lemke
dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Steinbach lasse jede
Spur von Mitleid mit den Flüchtlingen heute vermissen. "Wie so jemand
menschenrechtspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag
sein kann, ist mir schleierhaft", so Lemke weiter. Lemke äußerte sich
im Rahmen eines Doppel-Interviews mit ihrem Vater Dietrich Lemke,
ehemals Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und
Wissenschaft (GEW) in Hamburg, über die Erfahrung der deutschen
Flüchtlingsgeneration am Ende des Zweiten Weltkriegs. Lemke hatte mit
seiner Familie vor Kriegsende 1945 aus dem damals deutschen Stettin
fliehen müssen. Auch er zeigte Unverständnis über Steinbach. Die
Ex-Präsidentin des Bunds der Vertriebenen (BdV) sei ihrer Biografie
nach keine wirklich Vertriebene, die ihre angestammte Heimat verloren
habe, so Lemke. "Hätte sie meine Erfahrungen gemacht, dann würde sie
sich anders verhalten."
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