(ots) - Anlässlich des Weltfrauentages macht das
internationale Kinderhilfswerk terre des hommes auf die besonderen
Risiken für weibliche Flüchtlinge aufmerksam. Frauen und Mädchen sind
auf ihrer Flucht stets der Gefahr von Ãœbergriffen und sexualisierter
Gewalt ausgeliefert. Schlepper belästigen und vergewaltigen Frauen,
Schwangere und Frauen mit Babys leiden besonders unter einem Mangel
an Nahrung, schlechter medizinischer und hygienischer Grundversorgung
und an der Enge in überfüllten Lagern und Erstaufnahmestellen. »Der
ohnehin große Stress einer Flucht bringt für Frauen und Mädchen
zusätzliche geschlechtsspezifische Risiken mit sich«, erklärte
Barbara Küppers, Kinderrechtsexpertin von terre des hommes.
»Erfahrungen von Gewalt und Krieg, der Verlust der Heimat und die
Risiken der Flucht belasten Frauen, dazu kommt die Sorge um die
Kinder und die Angst vor Übergriffen.«
terre des hommes fordert die Regierungen und Behörden entlang der
Transitrouten und in Aufnahmeländern auf, bei der Unterbringung und
Betreuung von Flüchtlingen den Bedürfnissen von Frauen und Mädchen
größere Aufmerksamkeit zu widmen und dafür zu sorgen, dass ihnen in
den Lagern und Unterkünften geschützte Räume zur Verfügung stehen.
»Unsere besondere Sorge gilt Mädchen, die allein fliehen. In
Deutschland sind etwa zehn Prozent der unbegleiteten Minderjährigen
Mädchen«, so Barbara Küppers. »Sie fliehen vor Krieg und Gewalt, aber
auch vor Zwangsheiraten, Zwangsprostitution oder Gewalt in der
Familie. Gerade diese Mädchen brauchen besonderen Schutz und
psychosoziale Unterstützung.«
terre des hommes schützt und betreut gemeinsam mit den
europäischen terre de hommes-Schwesterorganisationen weltweit 400.000
Flüchtlingskinder, etwa im Nahen und Mittleren Osten und in
Aufnahmelagern in Sizilien. In Deutschland fördert terre des hommes
psychosoziale Hilfen in Erstaufnahmeeinrichtungen für unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge und finanziert Traumatherapien sowie
Sprachkurse und Integrationshilfe in Schulen und Kindergärten.
Darüber hinaus sind in 30 Städten und Gemeinden ehrenamtliche terre
des hommes-Mitglieder aktiv in der Flüchtlingshilfe, so zum Beispiel
in Berlin, Hamburg, Hagen, Aachen, München, Weiden, Oberhausen,
Siegen, Dortmund und Bremen.
Pressekontakt:
Für Rückfragen und Interviews: Wolf-Christian Ramm, Telefon 01 71 / 6
72 97 48, E-Mail c.ramm(at)tdh.de