Für eine Stärkung des Handwerks und gegen eine Abschaffung des Meistertitels im Handwerk hat sich der FDP-Landesvorsitzende Michael Theurer bei einem Besuch der Bäckerei Keim und Brecht in Biberach ausgesprochen. „Das gesellschaftliche Ansehen des Handwerksberufs muss wieder höher werden“, sagte Theurer dieser Tag in Biberach.
(firmenpresse) - Für eine Stärkung des Handwerks und gegen eine Abschaffung des Meistertitels im Handwerk hat sich der FDP-Landesvorsitzende Michael Theurer bei einem Besuch der Bäckerei Keim und Brecht in Biberach ausgesprochen. „Das gesellschaftliche Ansehen des Handwerksberufs muss wieder höher werden“, sagte Theurer dieser Tage in Biberach.
Alexander Keim, einer der Geschäftsführer der Bäckerei Keim und Brecht, kritisierte die „Geringschätzung der beruflichen Ausbildung von Seiten der Landesregierung“. Unter anderem müssten die Schulzeiten im Rahmen der Ausbildung flexibler gestaltet werden. Keim sprach sich für einen Blockunterricht in den Berufsschulen aus, derzeit müssten Auszubildende einmal in der Woche in den Unterricht. Dies sei eher hinderlich für die Arbeitsabläufe im Betrieb.
Die Bäckerei Keim und Brecht bildet derzeit sechs junge Menschen zu Bäckern, Konditoren und Bäckereifachverkäufern aus. „Durch unsere vielen Verkaufsstellen hätten wir aber Bedarf nach mehr Azubis“, so Keim. Diese seien aber schwer zu bekommen, der Markt an angehenden Bäckern oder Bäckereifachverkäufern sei leergefegt. Dies konnte Tim Hundertmark, der FDP-Landtagskandidat im Kreis Biberach bestätigen, der gemeinsam mit Theurer bei Keim und Brecht vorbeischaute. „Hier in der Region Biberach herrscht ein großer Wettbewerb um die jungen Leute, es sind einige starke, große Firmen präsent.“ Hundertmark plädierte für die Einführung des Schulfachs Wirtschaft – „um die Berufe zu stärken“.
Geschäftsführer Keim, Hundertmark und Theurer waren sich einig: Der schnelle Ausbau von Bildungspartnerschaften wird das Image der Handwerksberufe verbessern. Bei Bildungspartnerschaften handelt es sich um Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen, um Schülern den Übergang ins Berufsleben zu erleichtern.
Das Image des Handwerks verbessern: Diesem Ziel laufe auch die drohende EU-weite Abschaffung des Meistertitels entgegen, betonte Theurer: „Der Meisterbrief ist akut gefährdet in der EU. Ich kämpfe für seine Erhaltung.“ Einige EU-Länder würde den Meisterbrief als „Hindernis beim Markteintritt“ sehen. Daher müsse ein europaweit einheitlicher und gültiger Meistertitel eingeführt werden, sagte der FDP-Landesvorsitzende Theurer, der auch Mitglied im Europäischen Parlament ist. Bäckerei-Geschäftsführer Keim, dem ein Erhalt des Meistertitels ebenfalls am Herzen liegt, gab zu bedenken: „Der Meistertitel in Deutschland ist über Jahrhundert gewachsen, in anderen Ländern lässt er sich nicht so einfach aufbauen.“ Nach Ansicht von Theurer müsse sich Deutschland trotzdem Verbündete in der EU suchen, die den Meistertitel aufbauen wollen und für ihn kämpfen.
Theurer sprach sich beim Besuch der Bäckerei Keim und Brecht zudem gegen die Dokumentationspflicht beim Mindestlohn aus. „Das ist ein Bürokratiemonster, das weg muss“, kritisierte er.
Hintergrund:
Die Bäckerei Keim und Brecht ist an 13 Standorten in Biberach und Umgebung mit Backwaren aller Art präsent und beschäftigt 160 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist mehr als 200 Jahre alt, firmierte allerdings während dieser Zeit unter verschiedenen Namen, seit 1965 heißt es Keim und Brecht. Die von den beiden Geschäftsführern Alexander Keim und Dirk Brecht geführte Bäckerei hat sich auf Dinkel-Produkte spezialisiert und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von etwa fünf Millionen Euro.