(ots) -
Anmoderationsvorschlag:
Am 11. März ist es genau 5 Jahre her - die Reaktorkatastrophe von
Fukushima. Damals war es nach einem Erdbeben und einem Tsunami zu
mehreren Kernschmelzen im Atomkraftwerk gekommen. Große Mengen
radioaktiven Materials wurden freigesetzt und kontaminierten die
Luft, die Böden und das Wasser. Etwa 160.000 Einwohner wurden damals
evakuiert, viele von ihnen sollen aber in gut einem Jahr wieder in
die Region Iitate zurückkehren. Helke Michael berichtet.
Sprecherin: Japan ist ein dicht besiedeltes Gebiet. Allein in
Fukushima City leben etwa 300.000 Menschen. Aber es gibt auch dichte
Wälder und Gebirge, die niemals richtig von der Radioaktivität
befreit werden können.
O-Ton 1 (Heinz Smital, 0:21 Min.): "Und von daher wird immer
wieder Radioaktivität runter geschwemmt werden auf bereits gereinigte
Gebiete. Also etwa ein Bereich von 20 Kilometern um den
Unglücksreaktor ist nach wie vor unbewohnbar, aber auch noch ein
Streifen Richtung Nordwesten, etwa 50 Kilometer weit ist auch
unbewohnbar, weil dort sehr viel Radioaktivität niedergegangen ist."
Sprecherin: So Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace
Deutschland, der erst vor kurzem aus der Region um Fukushima
zurückgekehrt ist. Laut Messungen von Greenpeace können die Einwohner
erst in frühestens 100 Jahren wieder zurückkehren. Doch schon in gut
einem Jahr sollen die Bewohner von Iitate ihre alten Häuser beziehen
- eine Region etwa 40 Kilometer von Fukushima entfernt.
O-Ton 2 (Heinz Smital, 0:16 Min.): "Das ist tatsächlich unzumutbar
für die Leute, weil es nicht gelingt, die Strahlung dort wesentlich
zu reduzieren. Es ist eine Missachtung der Opfer, wenn ihnen
praktisch ein unbrauchbares Haus zurückgegeben wird, vollkommen ohne
Entschädigung."
Sprecherin: Diese hohen Entschädigungskosten würden dem Betreiber
des AKW Fukushima nämlich erspart werden, würden die Einwohner
zurückkehren.
O-Ton 3 (Heinz Smital, 0:24 Min.): "Man muss nicht den gesamten
Besitz entschädigen, sondern hatte nur eine geringe Entschädigung
während der Nicht-Nutzbarkeit zu leisten. Und ein anderer Punkt ist,
insgesamt will die Regierung Abe zur Atomkraft zurückkehren. Da ist
es notwendig, zu zeigen, dass auch ein großer Atomunfall sich
zumindest teilweise zurückbauen lässt. Hier soll Normalität
vorgespielt werden, wo keine ist."
Sprecherin: Das zeigen auch neue Messungen von Greenpeace vor
Japans Küste im Pazifik.
O-Ton 4 (Heinz Smital, 0:28 Min.): "Es geht darum, dass hier auch
eine sehr große Fläche kontaminiert ist und es zeigen neue Studien,
dass Ökosysteme insgesamt auf radioaktive Belastung sensibler
reagieren als einzelne Individuen, wenn sie bestrahlt werden. Diese
Messungen helfen den Leuten beim Durchsetzen von ihren Rechten und
zeigt auch, wie verfehlt die Politik von Ministerpräsident Abe ist,
diese Gebiete als 'wieder in Ordnung' zu erklären."
Abmoderationsvorschlag:
Vor fünf Jahren kam es zur Reaktorkatastrophe von Fukushima in
Japan. Zehntausende Tiere verendeten damals elend - Zehnzausende
Menschen wurden evakuiert. Viele von ihnen sollen nun in die Region
zurückkehren, obwohl die radioaktiven Werte immer noch viel zu hoch
sind. Mehr Infos finden Sie auch unter greenpeace.de.
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