(ots) - Bessere Chancen im Beruf für ehemalige
Spitzenathleten: Die Initiative "BMI-Sprungbrett" des
Bundesministeriums des lnnern, die heute in Berlin offiziell
vorgestellt wurde, soll in Zusammenarbeit mit der Deutschen
Sporthilfe erfolgreichen Athletinnen und Athleten ermöglichen, im
Anschluss an ihre Leistungssportkarriere eine berufliche oder
wissenschaftliche Weiterqualifikation zu erlangen. Aufgrund des
zeitintensiven Leistungssports kann damit oft nicht begonnen oder
eine entsprechende berufliche Qualifikation noch nicht abgeschlossen
werden. Das Konzept wurde in der heutigen 22. Aufsichtsratssitzung
der Deutschen Sporthilfe detailliert vorgestellt. Erste geförderte
Athletin ist die Europameisterin von 2010 über 100 Meter Sprint,
Verena Sailer, Masterstudentin der Wirtschaftspsychologie.
Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière erklärte hierzu: "Wir
sehen uns in der Pflicht, herausragende Top-Athleten nach Beendigung
ihrer aktiven Laufbahn bei ihrem Schritt in die berufliche Karriere
zu unterstützen. Denn wir wollen, dass unsere Top-Athleten auch im
Arbeitsmarkt erfolgreich ankommen. Sie haben unser Land bestens
repräsentiert und dafür auf vieles verzichtet. Ihre sportlichen
Erfolge haben wir bejubelt. Jetzt wollen wir gemeinsam mit der
Sporthilfe die Duale Karriere unserer Spitzensportler weiter
befördern und Vorbilder für zukünftige Sportlergenerationen
schaffen." Der Minister ist Mitglied des Sporthilfe-Aufsichtsrats.
Das "BMI-Sprungbrett" hat ein jährliches Volumen von bis zu
600.000 Euro, die aus dem Etat des Bundesinnenministeriums zur
Verfügung gestellt werden. Hierdurch können bis zu 50 Athletinnen und
Athleten mit einem monatlichen Betrag von 1.000 Euro gefördert
werden. Die Unterstützung kann unmittelbar nach Ende der sportlichen
Laufbahn begonnen und bis zum Abschluss der Weiterqualifikation (mit
einer maximalen Laufzeit von drei Jahren) in Anspruch genommen
werden. Um die Förderung erhalten zu können, muss der Sportler
Zugangskriterien erfüllen, die sich am nachhaltigen sportlichen
Erfolg bemessen.
Verena Sailer, die erste Athletin im "BMI-Sprungbrett", sagte:
"Für mich ist dies heute ein Glückstag. Mein Master ermöglicht es mir
auch im beruflichen Umfeld erfolgreich zu sein. 1.000 Euro zusätzlich
im Monat, das ist ein Beitrag, der vieles erleichtern wird und mich
zusätzlich motiviert. Ich bin dem Innenminister und der Sporthilfe
sehr dankbar für diese zusätzliche Förderung."
Für den Aufsichtsrat der Deutschen Sporthilfe dankte deren
Vorsitzender Werner E. Klatten dem Bundesinnenminister und der
Sportabteilung des Ministeriums für das Engagement mit
"BMI-Sprungbrett": "Das passt ausgezeichnet zu unserer Initiative
"Sprungbrett Zukunft", die nun schon seit drei Jahren Athletinnen und
Athleten mit verschiedenen Bausteinen und mit Unterstützung von über
200 Unternehmen und Mentoren den Einstieg in das Berufsleben
erleichtert."
"Das "BMI-Sprungbrett" passt als Förderbaustein optimal zu unserer
Strategie, die nachsportliche Förderung unserer Top-Athleten weiter
auszubauen und mehr Verantwortung für deren potentialgerechten
Berufseinstieg zu übernehmen" sagte der
Sporthilfe-Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Ilgner und erläutert den
Mechanismus für das Bewerbungsverfahren: "Für das "BMI-Sprungbrett"
können sich Athletinnen und Athleten bewerben, die durch die Deutsche
Sporthilfe gefördert wurden und in ihrer Sportkarriere herausragende
sportliche Erfolge aufzuweisen haben. Die Zulassung gilt ebenfalls
für Behinderten- und Gehörlosensportlerinnen und -sportler."
Folgende Kriterien müssen Bewerber erfüllen, um in den Genuss der
Förderung durch "BMI-Sprungbrett" zu kommen:
- Beendete leistungssportliche Karriere
- Mindestzugehörigkeit zum A-Kader von drei Jahren (nicht zwingend
am Stück)
- Bei olympischen Sportarten: Platz 1-6 bei Olympischen Spielen
oder Weltmeisterschaften (Olympische Disziplinen)
- Bei Paralympischen/Deaflympischen Sportarten: Platz 1 bei
Paralympischen/Deaflympischen Spielen oder Weltmeisterschaften
(Paralympische/Deaflympische Disziplinen)
- Kein Anspruch auf Berufsförderungsdienst (Wehrdienstzeit von
weniger als 4 Jahren)
Die Förderung gilt für Master-Studiengänge, Promotionen,
nicht-akademische Weiterbildungen oder Meister-Prüfungen.
Säbel-Fecht-Weltmeister Max Hartung, als Aktivensprecher selbst
Mitglied im Sporthilfe-Aufsichtsrat, stellte im Namen der 3.800
geförderten Athleten den Wert dieser neuen Initiative zur Förderung
der Dualen Karriere heraus: "Das motiviert uns Athleten enorm, und
ich bin froh, dass auch Behinderten- und Gehörlosensportler
berücksichtigt sind. Das Programm bedeutet Sicherheit und Perspektive
über das Karriereende hinaus für Athleten, die Alles gegeben haben.
Die Aufnahmekriterien stellen sicher, dass sich besonders
erfolgreiche Athletinnen und Athleten für das "BMI-Sprungbrett"
bewerben können."
Weitere Informationen:
Der Sporthilfe-Aufsichtsrat (Amtsperiode bis Ende 2018): Werner E.
Klatten (Vors.), Franziska van Almsick, Dr. Michael Beckereit
(jeweils stv. Vors.), Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière,
Jürgen Fitschen, Jürgen Gerdes, Maximilian Hartung, Alfons Hörmann,
Ola Källenius, Johannes B. Kerner, Thorsten Langheim, Prof. Markus
Schächter, Carsten Spohr, Prof. Dr. Klaus Steinbach.
Ehrenvorsitzende: Hans Wilhelm Gäb, Prof. Jürgen Hubbert
Ehrenmitglieder: Erika Dienstl, Prof. Walther Tröger
Ãœber die Deutsche Sporthilfe:
Derzeit genießen rund 3.800 erfolgreiche und hoffnungsvolle
Nachwuchs- und Spitzensportler die Förderung der Sporthilfe - über
47.000 sind es bereits seit der Gründung im Jahr 1967. In dieser Zeit
hat die Sporthilfe über 400 Millionen Euro aufgewendet und Athleten
aus über 50 Sportarten unterstützt. Die Fördersumme lag in der
vergangenen Olympiade bei jährlich zwischen 10 und 12,5 Millionen
Euro. Die Leistungen der Sportler bei internationalen Wettkämpfen
sind dabei das entscheidende Kriterium, im Nachwuchsbereich wird
besonders die Leistungsperspektive berücksichtigt. In fast fünf
Jahrzehnten Tätigkeit für den Spitzensport hat die Sporthilfe
wirksame und zeitgemäße Förderkonzepte für ihre Athleten entwickelt.
Durch diese Unterstützung haben Sportler die besten Chancen, im
Wettbewerb des modernen Leistungssports erfolgreich zu bestehen.
Langfristig wird die Förderung verstärkt auf einen Ausbau der
Vereinbarkeit von Spitzensport und Ausbildung ausgerichtet werden,
eine entscheidende Aufgabe und Verantwortung für werteorientierte
Sportförderung, die Athleten über viele Jahre und über die aktive
Laufbahn hinaus begleitet.
"Nationale Förderer" sind Deutsche Lufthansa, Mercedes-Benz,
Deutsche Bank, Deutsche Telekom und Deutsche Post. Sie unterstützen
die Stiftung Deutsche Sporthilfe, die von ihr betreuten Sportlerinnen
und Sportler und die gesellschaftspolitischen Ziele der Stiftung in
herausragender Weise.
Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Sporthilfe
Jörg Hahn
Otto Fleck-Schneise 8, 60528 Frankfurt am Main
Tel: 069-67803 - 500, Fax: 069-67803 - 599
E-Mail: joerg.hahn(at)sporthilfe.de, Internet: www.sporthilfe.de