PresseKat - Opfer und ihre Rechte im Fokus des 25. Opferforums

Opfer und ihre Rechte im Fokus des 25. Opferforums

ID: 1330722

WEISSER RING fordert mehr Aufmerksamkeit fĂŒr MĂ€nner als Opfer von Gewalt

(firmenpresse) - Viel hat sich getan in den vergangenen 40 Jahren – es bleibt aber noch viel zu tun. Daher forderte der WEISSE RING anlĂ€sslich seines 25. Opferforums in Mainz dazu auf, auch Gewalt gegen MĂ€nner stĂ€rker als bisher in den öffentlichen Fokus zu rĂŒcken. „Das Thema ist immer noch mit einem gesellschaftlichen Tabu belegt, was viele mĂ€nnliche Opfer davon abhĂ€lt, sich Hilfe zu holen“, sagte Roswitha MĂŒller-Piepenkötter,
Bundesvorsitzende von Deutschlands grĂ¶ĂŸter Hilfsorganisation fĂŒr KriminalitĂ€tsopfer.

AnlĂ€sslich des Opferforums befasste sich der WEISSE RING mit einer Bestandsaufnahme und einer Weiterentwicklung der Opferrechte. „Es ist gut, dass die Rechte des Opfers im Strafverfahren und die Einwirkungsmöglichkeiten im Prozess ausgeweitet wurden“, sagte Malu Dreyer, MinisterprĂ€sidentin des Landes Rheinland-Pfalz und Schirmherrin des Opferforums. Fragestellungen des Opferschutzes und eine intensive BeschĂ€ftigung mit ihnen seien von außerordentlicher Bedeutung fĂŒr eine funktionierende Gesellschaft, so MinisterprĂ€sidentin Malu Dreyer. Ein wichtiger Partner sei der WEISSE RING auch bei der therapeutischen Nachbehandlung von Opfern.

Mittlerweile seien vier Traumaambulanzen in Rheinland-Pfalz wichtige Anlaufstellen fĂŒr Opfer von Gewalttaten. „Ich danke den vielen Haupt- und Ehrenamtlichen im WEISSEN RING, die sich ĂŒberall im Land fĂŒr die Betroffenen und ihre Angehörigen einsetzen“, so die MinisterprĂ€sidentin.

Auch der Politikwissenschaftler und Buchautor Dr. Martin Rupps, Festredner beim diesjĂ€hrigen Opferforum, wies auf die zentrale gesellschaftliche Dimension des Themas hin: „Wer gilt ĂŒberhaupt als Opfer, wie wird in Politik und Medien ĂŒber sie gesprochen und geschrieben? Welche Hilfe erhalten Menschen, nachdem sie zu Opfern geworden sind?“ Dr. Martin Rupps hat unter anderem ausfĂŒhrlich ĂŒber das Versagen des Staates im Umgang mit den Opfern der entfĂŒhrten Lufthansa-Maschine „Landshut“ 1977 nach Mogadischu geforscht.





Beim 25. Opferforum diskutierten die Teilnehmer im Rahmen von Workshops, VortrĂ€gen und GesprĂ€chsrunden intensiv ĂŒber Opferrechte. Am zweiten Tag stand das Thema MĂ€nner als Opfer von Gewalt im Vordergrund. Denn falsche, aber gesellschaftlich verankerte Rollenbilder sorgen noch zu oft dafĂŒr, dass das Annehmen von Hilfsangeboten nach der Tat vom mĂ€nnlichen Opfer selbst oder auch von anderen als Zeichen von SchwĂ€che gedeutet wird. Dementsprechend gering ausgeprĂ€gt ist das Problembewusstsein. 1.902 mĂ€nnliche Gewaltopfer wandten sich im vergangenen Jahr an den WEISSEN RING und erhielten materielle Hilfe. DemgegenĂŒber stehen 8.851 weibliche Gewaltopfer, die vom WEISSEN RING 2015 entsprechend betreut wurden. „Dies muss sich Ă€ndern“, sagte MĂŒller-Piepenkötter. „Sich Hilfe zu holen, ist kein Zeichen von SchwĂ€che, sondern von StĂ€rke.“

Die Teilnehmer des Opferforums erarbeiteten zusammen Resolutionen, die der WEISSE RING in den politischen Prozess einbringen wird: So forderte das Opferforum unter anderem die Wiederaufnahme eines Verfahrens zuungunsten des Angeklagten, wenn neue DNA-Beweise vorgelegt und bei der AufklĂ€rung einer Straftat helfen können. DarĂŒber hinaus forderten die Teilnehmer die bundesweit flĂ€chendeckende Einrichtung von Traumaambulanzen sowie eine Ausbildung in Traumatherapie zum essenziellen Bestandteil des Berufsweges von Psychotherapeuten zu machen. Zum Thema MĂ€nner als Opfer von Gewalt stellte das Opferforum die Forderung, auch dieser Opfergruppe schnellstmöglich und flĂ€chendeckend Hilfsangebote zur VerfĂŒgung zu stellen. AufklĂ€rung und Forschung zum Thema seien ebenfalls dringend geboten. „Der WEISSE RING wird die Impulse aufnehmen, um die Interessen der Opfer noch besser zu vertreten“, betonte Roswitha MĂŒller-Piepenkötter. Die Resolutionen des Opferforums sind in KĂŒrze ĂŒber die Website des WEISSEN RINGS einsehbar.

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Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Der WEISSE RING wurde 1976 in Mainz gegrĂŒndet als „GemeinnĂŒtziger Verein zur UnterstĂŒtzung von KriminalitĂ€tsopfern und zur VerhĂŒtung von Straftaten e. V.“. Er ist Deutschlands grĂ¶ĂŸte Hilfsorganisation fĂŒr Opfer von KriminalitĂ€t. Der Verein unterhĂ€lt ein Netz von rund 3.200 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelfern in bundesweit 420 Außenstellen. Der WEISSE RING hat ĂŒber 100.000 Förderer und ist in 18 LandesverbĂ€nde gegliedert. Er ist ein sachkundiger und anerkannter Ansprechpartner fĂŒr Politik, Justiz, Verwaltung, Wissenschaft und Medien in allen Fragen der Opferhilfe. Der Verein finanziert seine TĂ€tigkeit aus MitgliedsbeitrĂ€gen, Spenden, testamentarischen Zuwendungen sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhĂ€ngten Geldbußen.



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Datum: 08.03.2016 - 15:59 Uhr
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