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Sperrfrist: 09.03.2016 08:05
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Die Vernetzung mit dem Internet gehört heutzutage bei Autos und
anderen Fahrzeugen mehr und mehr zur Standardausstattung. Dadurch
wird eine Vielzahl an digitalen Services für den Fahrer verfügbar, es
entstehen aber auch Potenziale für neue Geschäftsmodelle, nicht nur
für Automotive Anbieter. Mit Chancen und Risiken des Connected Car
befasst sich der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) in einem
umfangreichen Diskussionspapier. Wir stellen in diesem Beitrag vor,
welche neuen Ansätze das Connected Car für das die Marketing
Kommunikation schafft.
Bordcomputer als Kanal für Marketing Kommunikation
Der mit dem Internet verbundene Bordcomputer ist ein zentraler
Bestandteil jedes vernetzten Fahrzeugs. Ãœber den Bordcomputer lassen
sich jedoch nicht nur z.B. Verkehrsinformationen oder
Entertainmentinhalten abrufen sondern er kann auch als Kanal für
Marketing- und Servicekommunikation dienen. Genau wie ein Smartphone
ist ein Bordcomputer prinzipiell ein formatneutrales Endgerät, das
verschiedene Anwendungen bzw. Medienformate ausspielen kann. Dies
können bereits etablierte Kanäle wie E-Mail, Mobile Messenger oder
Push-Nachrichten aus Apps sein aber auch die Entwicklung eines
vollständig neuen Formats ist potenziell denkbar.
In jedem Fall müssen die Inhalte des genutzten Formates per
Sprachausgabe übermittelt werden können. Bei dem Format E-Mail würde
das bedeuten, dass E-Mails eine alternative Version enthalten
müssten, die maschinenlesbar ist. Diese Version sollte auch stark
verkürzt sein und sich inhaltlich auf das Wesentliche konzentrieren.
Ein Fahrer, dem erst einmal eine Minute lang eine
Newsletter-Einleitung vorgelesen wird, verliert bereits das
Interesse, bevor er zu den Angeboten kommt.
Auch sollten die Formate ihrerseits auf Sprachbefehle reagieren.
Ein Beispiel: ein Fahrer ist an einem bestimmten Angebot eines
Fashion Anbieters interessiert. Per Sprachbefehl kann er das Produkt
in den Warenkorb legen lassen, es direkt bestellen, in einer Filiale
zur Anprobe bereit legen lassen oder sogar zu einem bestimmten Punkt
liefern lassen, zu dem er gerade unterwegs ist. Alternativ kann er
sich über die Freisprechanlage telefonisch mit einem Mitarbeiter des
Fashion Anbieters verbinden lassen, der daraufhin die gewünschten
Schritte einleitet.
Location-based Kommunikation
GPS ist heutzutage eine Standardfunktion jedes Bordcomputers und
ermöglicht die standortbezogene Aussteuerung von
Marketingkommunikation. Hier gibt es grundsätzlich zwei verschiedene
Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist die dynamische Anpassung der
Regelkommunikation an den Standort. Ein Beispiel: ein Fahrer hat den
wöchentlich verschickten Newsletter (oder sonstigen
Informationsservice) einer Supermarktkette abonniert. Dieser erreicht
ihn während der Autofahrt. Im Moment der Nutzung erkennt das System
den Standort des Fahrzeugs und liest die Sonderangebote der
nächstgelegenen Filiale vor. "Nur noch 500 Meter. Wenn Sie innerhalb
der nächsten halben Stunde einkaufen, erhalten Sie zusätzlich einen
Rabatt von 5 Prozent." Bei Interesse schaltet sich das
Navigationssystem ein und der Fahrer wird direkt zum Geschäft bzw.
einem nahen Parkplatz gelotst. Die zweite Möglichkeit ist die
Ausspielung von Nachrichten nach Location-basierten Triggern. Nähert
sich das Fahrzeug der Supermarktfiliale z.B. auf einen Kilometer,
erhält er die Nachricht genau in diesem Moment. Wenn aufgrund der
Zieleingabe im Navigationssystem bekannt ist, wo der Fahrer hinfährt,
können Angebote an seine Route angepasst werden. "Voraussichtlich um
18 Uhr treffen Sie in München ein. Sicher haben Sie Hunger nach
dieser langen Fahrt. Direkt hinter der Ausfahrt wartet unser neuestes
Premium-Menü auf Sie."
Noch effektiver wird die Kommunikation durch den Einbezug
personenbezogener Daten des Fahrers (Soziodemografie, Hobbys,
Produktvorlieben usw.): "Das neue Schuhmodell ihrer Lieblingsmarke
gibt es jetzt zum halben Preis." Sowie durch weitere Kontexte über
den Standort hinaus, z.B. die Tageszeit und das Wetter: "Schon
Feierabend? Genießen Sie die Abendsonne mit Ihren Lieblingssnacks."
Nicht nur für das Marketing eignet sich standortbezogene
Kommunikation, auch für den Service gibt es viele Anknüpfungspunkte.
Ein Beispiel: Ein Anbieter von KFZ-Werkstätten fordert seine Kunden
rechtzeitig vor dem ersten Schneefall zum Winterreifenwechsel auf und
schlägt Filialen in einem bestimmten Umkreis vor, die kurzfristig
noch Termine frei haben. Bei Interesse wird der Kunde direkt
telefonisch zur gewünschten Werkstatt durchgestellt.
Fahrzeugdaten für Service- und Marketingkommunikation nutzen
Connected Cars generieren eine Vielzahl an Daten. Auch diese
lassen sich für Marketing- und Servicekommunikation nutzen, durch die
Hersteller und nach Zustimmung des Nutzers auch durch Dritte. Wir
möchten exemplarisch drei Beispielen zeigen.
Spritverbrauch: Sei es durch blinkende Lichter oder Geräusche,
Tankanzeigen machen darauf aufmerksam, wenn dem Fahrzeug der Sprit zu
Neige geht. Darüber hinaus könnte aber auch ein Tankstellenbetreiber
den Fahrer über den Bordcomputer auf seine nächstgelegene Filiale
aufmerksam machen, möglicherweise mit einem Rabatt oder einem
zusätzlichen Gimmick aus dem Tankstellenshop als Incentive, damit der
Fahrer nicht zur Konkurrenz fährt. Ist das Ziel der Fahrt bekannt,
kann die Kommunikation sogar vorausschauend erfolgen. "Bei Ihrem
aktuellen Verbrauch wird Ihr Sprit nicht bis nach München reichen. An
unserer Tankstelle kurz vor Augsburg tanken Sie zum Sonderpreis."
Verschleiss: Ein Auto enthält diverse Bauteile, die verschleißen
oder aufgrund äußerer Umstände beschädigt werden können. Erkennen die
verbauten Sensoren, dass ein Teil gewechselt oder repariert werden
muss, kann der Fahrer ein Angebot einer Vertragswerkstatt im Umkreis
erhalten, mit der Möglichkeit der sofortigen Terminvereinbarung.
Fahr- und Nutzungsverhalten: Angaben über das Fahr- und
Nutzungsverhalten können von Herstellern udn Händlern genutzt werden,
um dem Fahrer nach einer gewissen Zeit passende Angebote für einen
Neuwagen zu unterbreiten. Ein Beispiel: der Fahrer hat einen
Kleinwagen, der maximal 150 km/h schnell ist und wenig Stauraum
bietet. Aus den Fahrzeugdaten geht hervor, dass der Fahrer die
Geschwindigkeit, wenn möglich, maximal ausreizt, häufig lange
Strecken fährt und den Wagen schwer belädt. Klingt so, als würde der
Fahrer eher einen schnelleren, komfortableren Wagen mit großem
Kofferraum benötigen. Ein perfekter Anknüpfungspunkt beim
Neuwagenkauf.
Diskussionspapier und Report zum Download
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem BVDW Diskussionspapier
"Connected Cars - Chancen und Risiken für künftige Anbieter im
Automobilmarkt", das hier zum kostenlosen Download gibt:
http://ots.de/K9P5Z Weitere Informationen zum Thema gibt es auch in
unserem Report "E-Mail Marketing in der Automotive Branche" unter
https://www.artegic.de/automotive-report?pk_campaign=ar&pk_kwd=bl
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zurück sowie auf die Expertise aus langjährigen Best-Practices mit
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