(ots) - Billigflieger sind nicht immer billig. Im Test des
gemeinnützigen Online-Verbrauchermagazins Finanztip gab es große
Preisunterschiede. Auch beim Streckennetz, den Gebühren für Gepäck,
beim Service und bei der Kundenzufriedenheit zeigten sich deutliche
Abstufungen. Das beste Gesamtpaket unter den acht geprüften
Fluggesellschaften bot die Lufthansa-Tochter Eurowings: sehr viele
Verbindungen, meist günstige Preise und besseren Service als bei
Ryanair und Easyjet.
Von Köln nach Berlin für knapp 30 Euro oder von Nürnberg nach
London für 23 Euro - mit Billigfluglinien geht das durchaus, auch
inklusive Steuern, Gebühren und Kerosinzuschlag. Voraussetzung: Der
Passagier bucht früh und fliegt nur mit Handgepäck. Ein zusätzlicher
Koffer kann nämlich ganz schön ins Geld gehen.
"Wie groß die Preisunterschiede auch zwischen den Billig-Airlines
sein können, merken Reisende, wenn sie kurzfristig buchen und ein
Gepäckstück mitnehmen", sagt Jens Tartler, Reiseexperte bei
Finanztip. So kostete ein Flug Köln-London am 12. Februar 2016 bei
Air Berlin 257 Euro, wenn man am Vortag buchte. Bei Eurowings waren
es unter den gleichen Bedingungen nur 55 Euro. Aber auch über alle
von Finanztip abgefragten 30 Verbindungen zeigte sich: Eurowings war
im Durchschnitt deutlich günstiger als Air Berlin.
Preisbrecher Ryanair günstiger als Easyjet
Im Durchschnitt noch billiger war im Test Easyjet, allerdings bei
einem dünneren Streckennetz. Ryanair war der Preisbrecher. Die Tarife
des irischen Unternehmens lagen noch einmal deutlich niedriger als
die des britischen Konkurrenten Easyjet.
Die spanische Billigfluglinie Vueling war etwas teurer als Easyjet
und bot deutlich weniger Verbindungen. Nicht konkurrenzfähig ist
Norwegian. Die Preise waren im Durchschnitt mit Abstand am höchsten,
das Streckennetz ist lückenhaft, die angebotenen Verbindungen sind
oft ungünstig.
Gerade weil der reine Flugpreis nicht alles ist, hat Finanztip
auch andere Kriterien herangezogen: Zahlungsmöglichkeiten, Kosten für
Gepäck und Sitzplatzreservierung, Kundenbewertungen, Sitzabstand und
Streckennetz.
Eindeutig am besten schnitt Eurowings ab. Mit großem Abstand
folgten die beiden sehr unterschiedlichen Anbieter Vueling und Air
Berlin. Die von den Passagieren deutlich besser bewertete Airline aus
der deutschen Hauptstadt verlor Punkte durch ihre hohen Gebühren für
Sitzplatzreservierung und Gepäck.
Ryanair lag etwas hinter Air Berlin, konnte Easyjet aber knapp auf
Distanz halten. Beim irischen Anbieter sind das Streckennetz und der
Mindest-Sitzabstand größer als beim britischen. Das Schlusslicht
bildet Norwegian.
An deutschen Flughäfen stieg 2015 jeder dritte Passagier in ein
Flugzeug einer Billig-Airline. Die Zahl der Strecken, die von
deutschen Flughäfen aus bedient werden, ist im selben Jahr um gut 6
Prozent auf 858 gestiegen. In ganz Europa wurde ein neuer Höchstwert
von mehr als 8.300 Verbindungen erreicht.
Weitere Informationen unter:
http://www.finanztip.de/billigflieger/
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