(ots) - Der niederbayerische Kurort Bad Füssing hat
das Jahr 2015 zum zwölften Mal in Folge mit einem Plus bei den
Gästeankünften abgeschlossen. Europas übernachtungsstärkstes Heilbad
registrierte 2015 über 307.000 Gästeanreisen - ein Plus von knapp 1
Prozent gegenüber dem Vorjahr und mehr als jemals zuvor in der
60-jährigen Geschichte des Kurorts. Die Zahl der Übernachtungen lag
2015 bei 2,44 Millionen. Hinzu kommen rund 1,6 Millionen Tagesgäste
in Europas größter Thermenlandschaft. Rund 15 Prozent aller
Übernachtungen in den 50 Bayerischen Heilbädern und Kurorten
entfielen damit 2015 auf Bad Füssing.
Problem für Bad Füssing bleibt ebenso wie für alle anderen
deutschen Kurorte die restriktive Politik der Krankenkassen bei der
Genehmigung ambulanter Badekuren. Die Zahl dieser ambulanten
Vorsorgeleistungen in deutschen Heilbädern ist seit 2000 von 229.725
auf nur noch verschwindend geringe 46.070 im Jahr 2015 gesunken. In
Bayern ging die Zahl der genehmigten Badekuren von 101.168 auf nur
noch 19.973 zurück. Mehr als die Hälfte davon entfielen dabei auf Bad
Füssing, wo im letzten Jahr 10.446 ambulante Kurmaßnahmen
durchgeführt wurden. Deutschlandweit liegt der Marktanteil Bad
Füssings im Bereich der ambulanten Badekuren bei rund 25 Prozent. Der
Rest verteilt sich auf die übrigen 350 deutschen Heilbäder.
Bad Füssing hat sich längst auf die gesundheitspolitisch
fragwürdige Strategie der Krankenkassen zur Abschaffung der
ambulanten Badekuren eingestellt. Der ehemalige "Kassen-Kurort Bad
Füssing", noch in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts mit 85
Prozent Kassenkuren ausgelastet, hat sein Gesicht grundlegend
gewandelt. "85 Prozent unserer Gäste sind heute Privatzahler, nur
noch 15 Prozent entfallen auf von Krankenkassen bezahlte Kuren", sagt
Bad Füssings Kurdirektor Rudolf Weinberger.
Problem wie in allen anderen europäischen Touristik-Regionen ist
auch im Bayerischen Thermenland die weiter sinkende Aufenthaltsdauer.
Sie liegt in den bayerischen Kurorten im Durchschnitt bei 4,8, in Bad
Füssing immerhin noch bei 8 Tagen, hat sich aber gegenüber 2014 um
0,1 Tage verkürzt.
"Eine um 0,1 Tage kürzere Aufenthaltszeit bedeutet defacto 1,3
Prozent weniger Übernachtungen", sagt Bad Füssings Kurdirektor Rudolf
Weinberger. Deshalb liegt der Ort trotz Plus bei den Gästeankünften
in der Ãœbernachtungsstatistik 2015 leicht unter dem
Vorjahresergebnis.
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