(ots) - McKinsey-Studie: Berlin aktuell führend bei
Carsharing - Positionierung als Leitmarkt für urbane Mobilität
möglich
Bis 2030 können in Berlin bis zu 14.000 neue Arbeitsplätze durch
urbane Mobilität entstehen. Der Großteil der Arbeitsplätze kann in
Unternehmen geschaffen werden, die den Kunden komfortable
Mobilitätsangebote machen - beispielsweise indem sie Informationen
über öffentliche Verkehrsmittel und Carsharing in einem Angebot
zusammenfassen. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer neuen Studie
von McKinsey & Company mit dem Titel "Wachstumsfeld urbane Mobilität:
Wie Berlin wirtschaftlich profitieren kann". Urbane Mobilität umfasst
alle Formen innerstädtischen Personenverkehrs: von privaten Pkw über
Carsharing und öffentlichen Personennahverkehr, Taxi, Fahrrad sowie
neue App-basierte Taxi- und Transportdienstleistungen.
75.000 Arbeitsplätze schon heute durch Mobilität
"Die Art, wie wir uns in Städten fortbewegen, steht vor einem
tiefgreifenden Wandel", sagte Andreas Venus, Partner im Berliner Büro
von McKinsey, zur Vorstellung der Studie bei der Hauptstadtkonferenz
Elektromobilität am Mittwoch in Berlin. Venus: "Kunden erwarten in
Zukunft, dass Anbieter und Städte die verschiedenen Verkehrsträger
intelligent miteinander verknüpfen. Berlin hat durch seine Größe und
die Vielfalt der Angebote gute Voraussetzungen, zu solch einem
Leitmarkt für urbane Mobilität zu werden."
Beim Carsharing ist Berlin der Studie zufolge bereits heute
europaweit führend: Mit 2.900 Fahrzeugen ist die Flotte in der
Hauptstadt größer als in München (1.400 Autos) oder London (2.200).
13 Prozent der Wege werden in Berlin mit dem Fahrrad zurückgelegt.
Gleichzeitig spielt urbane Mobilität auch als Arbeitgeber eine Rolle:
Zurzeit sind rund 75.000 Menschen (6 Prozent aller
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten) in diesem Bereich
beschäftigt; dies umfasst beispielsweise Autohersteller, -händler und
Werkstätten, ÖPNV-Anbieter und Taxifahrer.
In einer Modellrechnung hat McKinsey auf dieser Basis abgeschätzt,
wie sich die Anzahl der Arbeitsplätze bis 2030 durch Trends wie
autonomes Fahren, E-Mobilität, App-basierte Mobilitätsangebote und
Connectivity verändern könnte. Das Ergebnis: 9.000 Arbeitsplätze
können zusätzlich entstehen, weitere 5.000 über den so genannten
Multiplikatoreffekt, also dadurch, dass jeder neue Arbeitsplatz die
Basis schafft für weitere Beschäftigungsverhältnisse. Bis zu 7.000
dieser neuen Arbeitsplätze können durch neue Mobilitätsangebote
geschaffen werden. Dazu zählen beispielsweise Anbieter von Apps, die
Verkehrsträger miteinander verknüpfen, eine einheitliche Abrechnung
sicherstellen oder neue Services im Bereich Elektromobilität und
Lade-Infrastruktur.
Berlin kann Leitmarkt für urbane Mobilität werden
Um dieses Wachstums- und Arbeitsplatzpotenzial zu realisieren,
sollte Berlin sich der Studie zufolge insbesondere auf drei Bereiche
konzentrieren:
- Leitmarkt für urbane Multimodalität: Schon heute ist Berlin mit
Brandenburg neben Baden-Württemberg, Niedersachen und
Bayern/Sachsen eines von vier bundesweiten "Schaufenstern für
Elektromobilität". Auf dieser Basis könnte sich die Hauptstadt
als Vorreiter für urbane Mobilität etablieren, indem alle
Verkehrsträger sinnvoll miteinander verknüpft werden.
Beispielsweise könnten Carsharing-Zentren an Knotenpunkten für
Pendler gefördert, neue Buchungs- und Bezahlsysteme
verkehrsmittelübergreifend eingeführt oder Pilotbezirke für neue
Technologien wie z.B. autonomes Fahren geschaffen werden.
- Start-up-Kultur: Berlin gilt als eine der wichtigsten
Start-up-Metropolen in Europa. Der Schwerpunkt der Gründerszene
liegt bislang auf dem Bereich E-Commerce. Um die lebendige und
aktive Gründungskultur in der Stadt auch für die Entwicklung
neuer Angebote rund um das Thema urbane Mobilität zu nutzen,
sollte Berlin Gründer in diesem Bereich insbesondere bei den
entscheidenden Faktoren Vernetzung und Finanzierung
unterstützen. Denkbar ist beispielsweise die Einrichtung eines
Gründercampus und eines Start-up-Fonds mit dem Schwerpunkt
Mobilität.
- Talent: Um sich als Leitmarkt zu positionieren, benötigt Berlin
Fachkräfte für neue Mobilitätsangebote - z.B. IT-Entwickler,
Elektroingenieure oder Spezialisten zur Datenanalyse. Die
Hauptstadt ist schon heute attraktiv für solche Spitzenkräfte,
hat aber noch größeres Potenzial: Um die Zahl der Absolventen
aus naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen zu erhöhen,
könnten Berliner Hochschulen vermehrt Studiengänge auf Englisch
anbieten - so würde die Stadt für ausländische Studierende noch
attraktiver. Denkbar wären auch spezielle Förderprogramme für
Praktika oder Forschung im Bereich Mobilität - auch für
ausländische Gründer.
Die Studie ist zum Download verfügbar unter:
www.mckinsey.de/urbane-mobilitaet
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