(ots) - Die Deutsche Nationalstiftung zeichnet in diesem
Jahr den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für seine Gedenk-,
Bildungs- und Jugendarbeit mit dem Deutschen Nationalpreis aus. Das
gab Dirk Reimers, geschäftsführender Vorstand der Stiftung, heute im
Rahmen einer Pressekonferenz in Hamburg bekannt: "Der Volksbund steht
mit seiner Gedenkkultur und Jugendarbeit für Frieden und Versöhnung
über den Gräbern in Europa und der Welt. Er zielt auf ein besseres
Verständnis der eigenen Geschichte im europäischen Kontext. Er trägt
auch dazu bei, dass unter allen Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft
die eigenen Soldaten nicht vergessen werden, auch wenn sie ihr Leben
für eine falsche Sache einsetzten. Diese differenzierte Erinnerung
erwarten auch Deutschlands ehemalige Feinde von uns."
Markus Meckel, Präsident des Volksbundes, erklärt dazu: "Die
Auszeichnung mit dem Deutschen Nationalpreis ist eine große
Anerkennung und Bestätigung für unsere - in der Öffentlichkeit
oftmals zu wenig bekannte - wichtige Arbeit. Ich danke der Deutschen
Nationalstiftung, dass sie uns in diesem Jahr mit dem Nationalpreis
auszeichnet. Wir freuen uns über diese Anerkennung und die
Begründung, die sie dafür anführt. Denn sie ist für uns Bestätigung
und Ermutigung zugleich."
Meckel verbindet mit dem Preis die Hoffnung, dass der Volksbund
mit seiner Neuaufstellung für das 21. Jahrhundert nun auch stärker in
der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und sich neue Partner in Politik
und Gesellschaft erschließen. "Die Auszeichnung kommt zur richtigen
Zeit! 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges stehen wir als
Volksbund am Scheideweg. Wir sind mit dem Ableben der
Erlebnisgeneration konfrontiert, die nicht nur finanziell eine
wichtige Säule des Volksbundes ist. Die Spendenbereitschaft geht von
Jahr zu Jahr deutlich zurück, so dass wir um die dringende
Notwendigkeit der stärkeren Unterstützung durch die öffentliche Hand
wissen. Dafür müssen wir aber auch mit unserer Arbeit in der
Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Wir stehen außerdem vor der
Aufgabe, das Gedenken an Kriegstote so zu gestalten, dass auch den
seit Jahrzehnten im Frieden lebenden jüngeren Generationen ein
zeitgemäßes Gedenken möglich ist und sie dies auch selbst
mitgestalten können. Denn nur wenn es uns gelingt, auch jüngere und
mittlere Altersgruppen zu erreichen, kann die Zukunft des Gedenkens
an die Kriegstoten sichergestellt werden."
Meckel macht in diesem Zusammenhang deutlich, was der Volksbund -
neben den zu stemmenden Herausforderungen - seit fast hundert Jahren
leistet: "Noch heute bergen wir Jahr für Jahr rund 30.000 Kriegstote,
versuchen sie zu identifizieren und geben ihnen ein würdiges Grab. In
zehn Prozent der Fälle können wir Angehörige ausfindig machen und sie
benachrichtigen. Außerdem führt der Volksbund seit mehr als sechzig
Jahren internationale Jugendarbeit durch. Allein im letzten Jahr
haben rund 17.300 Jugendliche an Workcamps, internationalen
Jugendbegegnungen und vielfältigen Projekten auf Kriegsgräberstätten
teilgenommen. Und nicht zuletzt pflegt der Volksbund 832
Kriegsgräberstätten in 45 Staaten mit etwa 2,7 Millionen Kriegstoten.
Das alles ist nur möglich aufgrund des Engagements von 570
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und unseren vielen ehrenamtlichen
Unterstützern. Deshalb ist der Nationalpreis in erster Linie deren
Auszeichnung und ist uns allen eine Ermutigung. Er bestärkt uns
darin, dass wir mit unserer Weiterentwicklung der Gedenk-, Bildungs-
und Jugendarbeit auf dem richtigen Weg sind. Die Ehrung zeigt uns,
dass wir zunehmend Interesse und Anerkennung in der Gesellschaft
finden."
Die Pressemitteilung der Deutschen Nationalstiftung finden Sie
unter www.nationalstiftung.de
Pressekontakt:
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