Allmonatlich veröffentlicht der IT-Sicherheitsspezialist Doctor Web einen Report, der sich mit den signifikantesten Bedrohungen beschäftigt. Im Januar 2016 stand besonders Malware für das Betriebssystem Linux im Mittelpunkt. Daneben verbreiten sich Viren auch zunehmend über Apps, die im Google Playstore heruntergeladen werden können. Gleichzeitig wurden gefährliche Android-Trojaner in der Firmware des Smartphones Philips S307 entdeckt.
(firmenpresse) - Die Bedrohung des Monats: Linux im Fadenkreuz
Doctor Web hat eine multifunktionale Backdoor für Linux entdeckt. Die Softwarelücke nutzt Dropper und Spyware, um sich unberechtigten Zugriff auf private Daten zu verschaffen. Dabei installiert der Dropper eigenständig Programm-Dateien, die wiederum einen Virus enthalten. Die infizierten Module können über 40 verschiedene Befehle ausführen. Dazu gehören Mitloggen und Übermittlung von Tastatureingaben, Starten von infizierten Apps und Weiterleitung von privaten Dateien an Cyber-Kriminelle. Des Weiteren können Dateien auf einen Remote-Server hochgeladen, Screenshots vom Desktop erstellt sowie bash-Befehle ausgeführt werden.
Der Linux.Encoder.3 benötigt keine Administratorenrechte, sondern kann mit jedem beliebigem Nutzerkonto ausgeführt werden. Der Schädling erhielt ferner ein Upgrade von seinen Malware-Entwicklern, weist aber immer noch einige Programmierfehler auf, wie zum Beispiel die mangelhafte Datei-Verschlüsselung. Außerdem entdeckten die Doctor Web Analysten Linux.Ekoms.1. Dieser erzeugt alle 30 Minuten einen Screenshot vom Bildschirm, speichert diesen im temporären Verzeichnis und sendet es auf den Server des Cyber-Kriminellen.
Malware mit cleverer Tarnung:
Darüber hinaus wurde im Januar auch eine Windows-kompatible Applikation mit dem Namen Trojan.Ekoms.1 entdeckt. Beim Start sucht der Trojaner nach Dateien im temporären Verzeichnis „%appdata%“, um diese zu überschreiben. Werden dort jedoch keine Dateien gefunden, legt der Trojaner selbst Files mit der Endung *.kkt oder *.ddt an. In diesen werden Screenshots aber auch Tastatureingaben gespeichert und automatisch an den Server des Cyber-Kriminellen versendet. Der Trojaner tarnt sich dabei mittels einer gültigen Signatur mit der Bezeichnung „Issledovaniya i razrabotka“ und einem Root-Verzeichnis von Comodo Internet Security.
Die scheinbar neueste Entwicklung der Linux-Malware ist der Wurm „The Moon“, über den bereits Ende Januar mehrere Zeitschriften und Blogs berichtet haben. Jedoch ist er Dr.Web schon länger bekannt und wurde am 14. Dezember 2015 als Linux.DownLoader.69 in die Datenbank aufgenommen.
Malware für Smartphones und andere mobile Endgeräte:
Die Kriminalitätsrate im Google Playstore ist nach wie vor recht hoch. So entdeckten die Virenanalysten von Doctor Web den Download-Trojaner Android.Cooee.1 in der Firmware des Smartphones Philips S307. Ferner waren über 60 Spiele mit Android.Xiny.19.origin infiziert. Dieser Schädling ist in der Lage, *.apk-Dateien von Cyber-Kriminellen zu starten, Malware hochzuladen und unerwünschte Werbung anzuzeigen.
Malware-Statistik im Web – keine Besserung in Sicht:
- Trojan.DownLoad3.35967 lädt Malware herunter und agiert anschließend selbständig.
- Trojan.Siggen6.33552 ist in der Lage, unbemerkt Malware einzuschleusen.
- Trojan.LoadMoney wird durch das Partnerprogramm LoadMoney generiert. Dieser lädt Malware herunter, die sich anschließend automatisch installiert.
- Trojan.Crossrider1.50845 blendet unerwünschte Werbung ein.
- Trojan.Zadved ergänzt vom User initiierte Suchanfragen mit eigenen Einträgen und zeigt gefälschte (Werbe-)Meldungen in sozialen Netzwerken an.
- BackDoor.IRC.NgrBot.42 ist in der Lage, Befehle von Cyber-Kriminellen auszuführen. Außerdem ist die Verwaltung infizierter Geräte durch das textbasiertes Chat-System Internet Relay Chat (IRC) möglich.
Zusätzlich wurden im Januar 2016 625.588 Web-Adressen geblacklisted und in die Datenbank aufgenommen.
- Trojan.Encoder.567 verschlüsselt alle gängigen Dateitypen und fordert anschließend Geldzahlungen für eine Entschlüsselung.
- Trojan.DownLoader lädt selbständig Malware herunter.
- Trojan.PWS.Stealer stiehlt Passwörter und andere sensible Daten.
- Trojan.Encoder.3539 fordert vom User Geld, damit er die verschlüsselten Inhalte wieder nutzen kann.
Entwicklung bei Bot-Netzen weitgehend stabil:
Die IT-Sicherheitsspezialisten von Doctor Web verfolgten die Verbreitung des Botnets, das auf Win32.Rmnet.12 basiert.
Der Dateivirus Rmnet verbreitet sich unbemerkt vom Nutzer und fügt Schadcode in Webseiten ein. Er ist auch in der Lage, sensible Daten wie Cookies und Passwörter von beliebten FTP-Clients zu entwenden.
Die Bots basieren auf dem Trojaner Win32.Sector. Dieser verfügt über folgende Funktionen:
- Datei-Download aus dem P2P-Netzwerk und automatischer Start nach dem Download;
- Integration von infizierten Prozessen;
- Deaktivierung der Antivirensoftware und Sperrung des Zugangs zu Webseiten der Anti-Virenschutzsoftware;
- Infizierung von Dateien auf der lokalen Festplatte und Wechseldatenträgern, auf denen die autorun.inf-Datei erstellt wird.
Die meistverbreiteten Encoder im Januar 2016 waren der Trojan.Encoder.858, Trojan.Encoder.567 und Trojan.Encoder.2843.
Nutzer der Doctor Web Security Space 11.0 für Windows sind geschützt!
Das russische Unternehmen Doctor Web Ltd. ist einer der führenden Hersteller von Anti-Virus- und Anti-Spam-Lösungen mit Hauptsitz in Moskau. Das Doctor Web Team entwickelt seit 1992 Anti-Malware-Lösungen und beschäftigt weltweit 400 Mitarbeiter, davon 200 im Research & Development. Doctor Web ist nicht nur Pionier, sondern auch einer der wenigen Anbieter, die ihre Lösungen vollständig innerbetrieblich entwickeln. Das Unternehmen legt großen Wert auf die effektive Beseitigung von Kundenproblemen und bietet schnelle Antworten auf akute Virengefahren. Die umfangreiche Produktpalette von Doctor Web umfasst effiziente Lösungen zur Absicherung von einzelnen Arbeitsplätzen bis hin zu komplexen Netzwerken. Im deutschsprachigen Raum werden die Produkte von der Doctor Web Deutschland GmbH in Frankfurt vertrieben. Zu den nationalen und internationalen Kunden zählen neben privaten Anwendern namhafte börsennotierte Unternehmen wie die Russische Zentralbank, JSC Russian Railways, Gazprom oder Arcelor Mittal sowie Bildungseinrichtungen und öffentliche Auftraggeber wie das Russische Verteidigungsministerium.
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