(ots) - Hamburg, 18. 3. 2016 - Autos der Marken Opel und
Smart überschreiten bei offiziellen Messungen des
Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) den Stickoxid-Grenzwert für die
Typenzulassung. Nach den Greenpeace vorliegenden Ergebnissen der vom
KBA durchgeführten Abgasnachtests zeigen sowohl Opel Astra 2.0l als
auch Smart Fortwo 0.8l zu hohe Werte. "Die staatliche
Zulassungsstelle belegt, dass mindestens zwei Autos nicht mal den
offiziellen Abgastest bestehen, und der zuständige Minister
unternimmt nichts. Verkehrsminister Dobrindt darf die Aufklärung des
Abgasskandals nicht noch länger verschleppen. Dobrindt muss die
betroffenen Fahrzeuge sofort zurückrufen und ihre Zulassung
überprüfen", sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Riedl.
Greenpeace hat die Veröffentlichung der KBA-Testergebnisse mit
einer Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz (UIG) erzwungen. Die
Ergebnisse zeigen die Abgaswerte von 53 Fahrzeugmodellen im Neuen
Europäischen Fahrzyklus (NEFZ), die das KBA bereits im vergangenen
Jahr durchführte. Dieser Testzyklus auf dem Rollenprüfstand muss
bestanden werden, um eine Typenzulassung in der Europäischen Union zu
erhalten. Die Ergebnisse zeigen, dass der Smart die Euro 5 Norm um
rund acht Prozent und der Opel um rund vier Prozent überschreitet.
Unklar ist das Ergebnis eines Peugeot 308 SW 1.6l, der offenbar zwei
Mal gemessen wurde: Einmal lag das Ergebnis über dem Euro 6 Grenzwert
einmal deutlich darunter. Die vollständigen Testergebnisse:
http://gpurl.de/YkNnz
Kraftfahrt-Bundesamt muss auch Ergebnisse der Straßentest
veröffentlichen
Das Kraftfahrt-Bundesamt führte im vergangenen Herbst Messungen
auf dem Rollenprüfstand und auf der Straße durch. Bislang sind durch
die UIG-Anfrage von Greenpeace lediglich die NEFZ-Daten
veröffentlicht worden. Deshalb hat die unabhängige
Umweltschutzorganisation am 1. März die Herausgabe aller weiteren
Ergebnisse dieser Tests beantragt. Laut UIG hat das KBA einen Monat
Zeit, diesem Antrag zu entsprechen.
Rollentests nach dem NEFZ-Verfahren stehen seit Jahren in der
Kritik. Die Bedingungen dieses Testzyklus' haben kaum mehr etwas mit
realen Fahrbedingungen zu tun. Entsprechend weit liegen die
offizielle Werte und Messergebnisse auf der Straße auseinander. "Wenn
Autos selbst den idealisierten Labortest nicht bestehen, wird der
Ausstoß auf der Straße vermutlich verheerend sein. Dobrindt muss
endlich sicherstellen, dass Autos auf der Straße sauberer werden", so
Riedl.
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