(ots) - Er hat "Löffel", mit denen man nicht essen kann,
"Lichter", die man weder an- noch ausknipst und eine weiße "Blume",
die nicht in der Vase steht: Der Osterhase alias Europäischer
Feldhase! Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung erklärt die
Hasen-Geheimsprache. Jedes Kind kennt den Osterhasen - aber über das
"Original", den Europäischen Feldhasen, wissen die Wenigsten
Bescheid. Hier kommen die 10 Geheimnisse des Osterhasen aus der
Jägerfachsprache: das Osterhasen-Lexikon.
1. "Seine langen Ohren sind die Löffel. Sie sind trichterförmig
und zehn bis 15 Zentimeter lang. Damit hört der Hase auch leise und
weit entfernte Geräusche ausgezeichnet", erklärt Eva Goris.
2. Die Augen sind die Lichter oder Seher. Sie sitzen - wie bei
allen Fluchttieren - seitlich am Hasenkopf. Eva Goris: "Durch diese
besondere Position kann der Feldhase in einem 360 Grad Winkel schauen
und jede Bewegung um ihn herum blitzschnell wahrnehmen. Trotzdem ist
der Feldhase eher kurzsichtig."
3. Der Schwanz wird als Blume bezeichnet. Sie ist meist weiß
gefärbt.
4. Typisch für den Feldhasen sind die langen Hinterbeine - in der
Waidmannssprache Sprünger genannt.
5. Hat der Hase Auslauf, schlägt er am Abend einen flinken
Hasenpass vom Wald zum Feld. Ein umgekehrter Hasenpass vom Feld zum
Wald am Morgen nennt man Einlauf.
6. Spricht ein Jäger vom Hasen-Balg, meint er kein uneheliches
Hasenkind (die Häsin rammelt ohnehin mit mehreren Hasenmännchen),
sondern das weiche, warme Hasen-Fell.
7. Der Hase schläft nicht im Bau. Eva Goris: "Um auszuruhen oder
sich zu verstecken, scharrt er im Erdboden eine kleine Mulde, die
Sasse."
8. Rückt der Hase zu Holze, läuft er in den Wald hinein, um sich
dort etwa vor Fressfeinden wie Fuchs oder Bussard zu verbergen.
9. Wenn die Häsin einen "innehat", hatte sie nicht etwa zu viel
Kräuterschnaps: Sie ist trächtig. Die Jungen werden übrigens nicht
geboren, sondern gesetzt.
10. Hat der Hase einen Satz verloren, geschah dies nicht auf dem
Tennisplatz: Ein Satz Junghasen sind die Geschwister eines Wurfes.
Wurden sie vom Fuchs gefressen, ist der Satz verloren gegangen.
Sie möchten mehr über den Feldhasen und seinen bedrohten
Lebensraum erfahren? Am Donnerstag, den 7. April 2016, um 19.30 Uhr,
lädt Professor Dr. Klaus Hackländer vom Institut für Wildbiologie und
Jagdwirtschaft in Wien sowie Forschungspreisträger der Deutschen
Wildtier Stiftung die Öffentlichkeit zu seinem Vortrag "Licht aus für
Meister Lampe? Ein Fruchtbarkeitssymbol auf der Roten Liste" ein. Ort
der Veranstaltung: Hamburger Centrum für Naturkunde (CeNak),
Zoologisches Museum, Großer Hörsaal, Martin-Luther-King-Platz 3,
20146 Hamburg.
Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de