Logistik-Indikator im ersten Quartal 2016
(PresseBox) - Das Geschäftsklima in der deutschen Logistikwirtschaft hat zum Jahresauftakt erneut nachgegeben. Zwar stehen die konjunkturellen Zeichen weiterhin auf Expansion, jedoch hat sich das Klima im ersten Quartal abermals eingetrübt. Dies geht aus der jüngsten Erhebung (Märzbefragung) zum Logistik-Indikator hervor, den das Institut für Weltwirtschaft im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) ermittelt. Das Gesamtklima gab knapp 7 Punkte ab; mit einem Indexstand von nun 115,2 Punkten bewegt sich der Gesamtindikator aber immer noch oberhalb der neutralen 100er-Marke. Während sich die Erwartungen nur unwesentlich veränderten, wird die Lage nach Ablauf der Wintermonate deutlich schlechter eingeschätzt (Rückgang um 12,9 auf jetzt 115,6 Zähler). Die Klimaeintrübung geht nur auf die Anbieterseite (Logistikdienstleister) zurück, dessen Teilindikator mit etwa 20 Punkten deutlich nachgab. Demgegenüber ist die Stimmung bei den Anwendern in Industrie und Handel wieder aufwärts gerichtet (Anstieg um 6 Punkte).
Die Einschätzung der Anbieter hat sich dabei sowohl hinsichtlich der Lage als auch in Bezug auf die Erwartungen verschlechtert, mit einem Rückgang um jeweils etwa 20 Punkte. Die verschlechterte Stimmungslage dieser Marktseite zieht sich durch sämtliche Teilfragen der Erhebung, von der Auftragslage über die Kapazitätsauslastung bis zum geplanten Personaleinsatz.
Die Lageeinschätzung bei den Anwendern in Industrie und Handel hat sich zwar leicht gegenüber dem Vorquartal verschlechtert, allerdings haben sich die Erwartungen merklich aufgehellt (plus 17 Zähler) und damit den Einbruch aus dem Winterquartal fast wieder wettgemacht. So wird sich laut aktueller Einschätzungen der Bedarf an Logistikleistungen sowohl im Inland als auch grenzüberschreitend erhöhen; auch rechnet ein deutlich größerer Anteil der Befragten auf Anwenderseite mit einem Aufbau von Personal- und Sachkapazitäten.
Die Geschäftstendenz am aktuellen Rand weist für beide Marktseiten nach oben: per Saldo melden 22 Prozent der Logistikdienstleister und 28 Prozent der Logistikanwender einen positiven Ausblick auf das nächste Quartal ? und damit deutlich mehr als in der Dezemberbefragung. Die aufwärts gerichteten allgemeinen Konjunkturaussichten in Deutschland dürften auch die Geschäftsaussichten der Logistikwirtschaft im weiteren Jahresverlauf zusätzlich beflügeln.
In der Sonderfrage wurden diesmal Auslösern und Zielen von Projekten des Wandels (Change-Prozessen) thematisiert. Im Schnitt wurden dabei über zwei Antwortmöglichkeiten angekreuzt, so dass sich die folgenden Prozentangaben nicht zu 100 addieren. Die Einschätzungen beider Marktseiten waren sowohl im Hinblick auf die Auslöser als auch auf die Ziele recht ähnlich. Der erwartungsgemäß bedeutendste Auslöser von Change-Prozessen liegt für 60-70 Prozent der Befragten in der Digitalisierung und im technischen Fortschritt. Weitere Auslöser sind Unsicherheit über internationale wirtschaftliche Entwicklungen (50 Prozent) sowie gesellschaftliche Entwicklungen wie beispielsweise Flüchtlingsbewegungen (30-40 Prozent). Auch Anforderungen an Arbeitgeber hinsichtlich einer modernen Arbeitsorganisation (Work-Life-Balance) werden von gut 30 Prozent der Befragten als Auslöser genannt. In Bezug auf die Ziele von Projekten des Wandels geben die Befragten zu etwa 90 Prozent Kostensenkungen bzw. Produktivitätssteigerungen an. An zweiter Stelle folgt mit 60-70 Prozent die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, um Kundenwünsche zu erfüllen, gefolgt von dem Wunsch des Arbeitgebers, attraktiver für seine Belegschaft zu sein (Arbeitszufriedenheit). Für etwa ein Viertel der Befragten sind die Erfüllung regulatorischer Auflagen und ein verbessertes  Risikomanagement als weitere Ziele zu nennen.
Der Logistik-Indikator wird vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) an der Universität Kiel für die Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) berechnet. Konstruktionsgemäß kann der Indikator Werte zwischen 0 und 200 annehmen, wobei ein Wert von 100 eine konjunkturelle Normalsituation kennzeichnet (befriedigende und stabile Geschäfts- und Auftragslage mit normaler Kapazitätsauslastung).
Diese Kommentierung fußt auf der bislang absehbaren Entwicklung der erhobenen Befragungskomponenten. Die Verdichtung zu den vorgestellten Gesamt- und Teilindikatoren ist auf der bisherigen Datengrundlage nur als erste Rechnung möglich. Das dem Indikatorkonzept zugrunde liegende Fragedesign zielt bei quartalsbezogenen Angaben auf eine Einschätzung der jahreszeitlich üblichen (um saisonale Effekte bereinigten) Werte ab. Gleichwohl ist nicht auszuschließen, dass sich im Antwortverhalten noch Saisoneffekte niederschlagen. Diese können zukünftig (nach längerer Laufzeit des Indikators) statistisch herausgerechnet werden. Darüber hinaus sind zukünftig auch Untersuchungen zu den zeitlichen Vorlaufeigenschaften sowohl zur sektoralen als auch zur gesamtwirtschaftlichen Konjunkturentwicklung möglich. Diese werden vom IfW durchgeführt, sobald die dazu notwendige Datengrundlage erreicht ist.
Der Logistik-Indikator wird vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) an der Universität Kiel für die Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) berechnet. Konstruktionsgemäß kann der Indikator Werte zwischen 0 und 200 annehmen, wobei ein Wert von 100 eine konjunkturelle Normalsituation kennzeichnet (befriedigende und stabile Geschäfts- und Auftragslage mit normaler Kapazitätsauslastung).
Diese Kommentierung fußt auf der bislang absehbaren Entwicklung der erhobenen Befragungskomponenten. Die Verdichtung zu den vorgestellten Gesamt- und Teilindikatoren ist auf der bisherigen Datengrundlage nur als erste Rechnung möglich. Das dem Indikatorkonzept zugrunde liegende Fragedesign zielt bei quartalsbezogenen Angaben auf eine Einschätzung der jahreszeitlich üblichen (um saisonale Effekte bereinigten) Werte ab. Gleichwohl ist nicht auszuschließen, dass sich im Antwortverhalten noch Saisoneffekte niederschlagen. Diese können zukünftig (nach längerer Laufzeit des Indikators) statistisch herausgerechnet werden. Darüber hinaus sind zukünftig auch Untersuchungen zu den zeitlichen Vorlaufeigenschaften sowohl zur sektoralen als auch zur gesamtwirtschaftlichen Konjunkturentwicklung möglich. Diese werden vom IfW durchgeführt, sobald die dazu notwendige Datengrundlage erreicht ist.