(ots) -
MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Düsseldorf, A52, gestern Nachmittag (21.03.): Drei Lkw fahren
hintereinander her. Eigentlich nichts Besonderes. Doch die Trucks
fahren autonom, die Fahrer greifen nicht ein und die Trucks sind über
WLAN miteinander verbunden. Die drei Fahrzeuge bilden einen
vollautomatischen Verbund. Das Ganze ist eine spektakuläre
Weltpremiere, die von Daimler Trucks gestern präsentiert worden ist.
Rund 300 Journalisten aus 36 Ländern waren bei dieser Premiere im
Rahmen des "Campus Connectivity" dabei. Was diese bisher einmalige
Vernetzung von Lastwagen an Vorteilen bringt, erklärt Dr. Wolfgang
Bernhard, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Daimler
Trucks & Buses:
O-Ton Dr. Wolfgang Bernhard
Wir haben hier einen Verbund von Lkw vorgestellt, mit dem sich
nochmal der Treibstoff reduzieren kann und sich die Sicherheit der
Lkw nochmal verbessern kann. Wir sprechen von sieben Prozent an
Treibstoffsenkung im Gesamtverbund. Und das Ganze haben wir möglich
gemacht, einerseits durch die Basis-Technologie, das ist der Highway
Pilot, und drauf gebaut nochmal Connect. Wir verbinden also die
Trucks miteinander und können damit ziemlich tolle Sachen machen.
(0:24)
Die Technologie ermöglicht das virtuelle Ankoppeln von Lkw auf
Autobahnen und Fernstraßen, im Fachjargon Platooning genannt. Durch
die Vernetzung und das Fahren im Konvoi sinkt die benötigte
Fahrbahnfläche für Lkw um knapp die Hälfte, denn die Trucks müssen
nicht mehr 50 Meter Sicherheitsabstand halten, sondern nur noch 15
Meter. Im Hinblick auf die prognostizierte Verdreifachung des
Gütertransports bis 2050 eine richtiggehende Revolution.
O-Ton Dr. Wolfgang Bernhard
Wir glauben, dass noch mehr als beim Pkw, der Lkw von
Echtzeitinformation lebt. Wenn wir das Leben unserer Kunden
anschauen, stellen wir fest, dass die Ressourcen nur sehr schlecht
genutzt werden können. Wir haben sehr viel Wartezeit für unsere Lkw,
wir haben zum Teil Leerfahrten mit unseren Lkw, und das Ganze ist
eine große Verschwendung, die immer noch vor sich geht. Wir haben das
hier in Düsseldorf eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass wir in
der Industrie ganz vorne dran sind, dass wir vorneweg denken, dass
wir nicht nur darüber nachdenken, sondern Produkte entwickeln und
dass wir diese Produkte relativ schnell in den Markt bringen. (0:35)
Ob Spedition, Mautbetreiber, Be- und Entlader, Zoll, Versicherer
oder Leasinggesellschaft - jeder, der mit dem Lkw-Verkehr zu tun hat,
soll künftig diese Echtzeitdaten erhalten und sie für seinen Bedarf
nutzen können. Mit der Vernetzung von Lkw kann der gesamte
Warentransport sicherer, schneller und gleichzeitig umweltschonender
organisiert werden. Gastredner und Zukunftsforscher Jeremy Rifkin
sprach gestern vom "Grundstein für die Dritte Industrielle
Revolution", den Daimler Trucks in Düsseldorf gelegt hat. Bis 2020
will das Unternehmen rund eine halbe Milliarde Euro investieren, um
weitere Anwendungen zu entwickeln und die noch offenen Fragen zu
klären, erläuterte Dr. Wolfgang Bernhard.
O-Ton Dr. Wolfgang Bernhard
Können wir denn an die Kartenersteller wichtige Daten liefern?
Können wir Echtzeitinformationen über unsere Trucks befördern? Können
wir Zollpapiere elektronisch abarbeiten? Können wir Be- und
Entladepapiere im Prinzip abarbeiten? Da gibt's ein Universum an
Möglichkeiten und die Tür haben wir in Düsseldorf aufgestoßen, diese
Perspektiven haben wir auch der Weltöffentlichkeit erschlossen, und
wir sind wild entschlossen, diesen Weg sehr, sehr schnell, zügig und
mit erheblichen Ressourcen zu durchschreiten und die Möglichkeiten
für uns zu erschließen. (0:32)
Abmoderation:
Daimler Trucks wird mit seinen drei Mercedes-Benz Actros Highway
Pilot Connect-Lkw auch an der European Truck Platoon Challenge
teilnehmen - eine Initiative der Niederlande im Zuge ihrer
EU-Ratspräsidentschaft. Insgesamt sechs europäische
Nutzfahrzeug-Hersteller fahren mit Lkw-Platoons aus verschiedenen
europäischen Städten am 6. April den Hafen von Rotterdam an.
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