(ots) - Der NABU macht zu Ostern darauf aufmerksam, dass
jetzt die Krötenwanderung beginnt. Wo Straßen die Wanderwege von
Fröschen und Kröten kreuzen, haben Naturschützer schon vor Wochen
Zäune gespannt und Sammeleimer im Boden versenkt. Doch bisher blieb
der Ansturm der Amphibien weitgehend aus, da die Nächte zu kalt
waren. Um sich vor Feinden zu schützen, wandern die Tiere bevorzugt
während der Dunkelheit.
Amphibien können ihre Körpertemperatur nicht selbst regeln. Erst
bei plus fünf Grad Celsius, besser noch bei zehn Grad Außentemperatur
laufen sie los. Wenn es dann noch regnet und kein heftiger Wind weht,
sind die Tiere erst recht auf dem Weg zu den Laichgewässern. Genau
solche Bedingungen sagt der Deutsche Wetterdienst für das
Osterwochenende voraus. Nach Einschätzung des NABU ist daher
zumindest in den Flusstälern und Niederungen ab Karfreitag bundesweit
mit Nacht für Nacht zunehmenden Amphibienwanderungen zu rechnen.
In besonders begünstigten Lagen wie dem südlichen Oberrhein und
der Kölner Bucht haben die Wanderungen bereits am vergangenen
Wochenende zaghaft eingesetzt. Auch von der Elbe bei Stendal sowie
aus den Marschen und Geestgebieten bei Bremen und bei Vechta liegen
Beobachtungen vor. Nach der milden und verbreitet regnerischen Nacht
zu Dienstag erreichten den NABU zudem Meldungen zum Beginn der
Wanderungen im Raum Hannover, an der Lahn in Mittelhessen, im
nördlichen Saarland bei Weiskirchen und im oberfränkischen Coburg.
"Der größte Teil der wandernden Amphibien sind Erdkröten. Ihre
innere Uhr sagt ihnen, dass es nun höchste Zeit für die Fortpflanzung
ist. Bei anhaltend guten Bedingungen werden daher vielerorts
innerhalb von nur einer oder zwei Wochen sämtliche Kröten zu den
Laichgewässern wandern. Mit zunehmender Höhenlage tritt dies
temperaturbedingt erst später ein. An manchen Teichen quakt es
dennoch schon jetzt. Meist sind es Grasfrösche, die anderes als die
Kröten bereits an milden Wintertagen angewandert sind oder den Winter
komplett im Teich verbracht haben", so Sascha Schleich,
NABU-Amphibienexperte.
Für die NABU-Gruppen bedeutet das Extraschichten an den
Feiertagen. Naturfreundinnen und Naturfreunde, die mithelfen möchten,
sind überall willkommen. Die Zäune und Sammeleimer werden in der
Regel zweimal täglich kontrolliert, zunächst am Abend für die erste
"Wanderwelle" und dann noch einmal frühmorgens, um die restlichen
Wanderer der Nacht zu erfassen.
Eine bundesweite Übersicht von Amphibienzäunen gibt es unter
www.NABU.de/Kroetenwanderung. Dort wird auch tagesaktuell über den
Fortgang der Wanderungen berichtet.
Kostenlose Pressebilder unter:
https://www.nabu.de/presse/pressebilder/index.html#amphibien
To-Do des Monats #4 Einen Prinzen retten:
http://wirsindwaswirtun.de/todos/4-einen-prinzen-retten
Artenporträts unter: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/amphib
ien-und-reptilien/amphibien/artenportraets/
Für Rückfragen:
Sascha Schleich, NABU-Bundesfachausschuss Feldherpetologie und
Ichthyofaunistik (Amphibien, Reptilien, Fische), Mobil:
0151-29113413, E-Mail: Sascha.schleich(at)amphibienschutz.de
Pressekontakt:
NABU-Pressestelle
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse(at)NABU.de