(ots) - Der Ausbau des kostenlosen öffentlichen WLAN-Netzes
in Berlin verzögert sich erneut um mehrere Monate.
Das ergaben Recherchen des rbb. Demnach sollen erst im Juni, vor
Beginn der Fußball-Europameisterschaft, die ersten von 100
WLAN-Hotspots freigeschaltet werden. Darauf habe man sich mit der
Berliner Senatskanzlei in der vergangenen Woche geeinigt, sagte der
Pressesprecher der Firma abl Social Federation dem rbb.
"Eine konsequente Projektsteuerung sieht anders aus. Der
ursprüngliche Zeitplan war wohl gar nichts wert", kommentiert Stefan
Gelbhaar (Grüne). Die Senatskanzlei hatte den fränkischen
IT-Dienstleister abl Social Federation im Juni 2015 als
Kooperationspartner für das Projekt "Freies WLAN für Berlin"
ausgewählt. Die Vertragsverhandlungen zogen sich hin, erst im
November 2015 unterzeichneten die Partner einen Vertrag. Er sieht
vor, dass das Unternehmen 650 Hotspots installieren soll und dafür
eine Förderung von 170.000 Euro erhält. Diese Summe deckt allerdings
nur ein Drittel der Kosten, den Rest muss ABL durch Werbung
finanzieren.
Der Projektleiter von ABL hatte dem rbb Ende November 2015 gesagt,
dass die Arbeiten im Sommer 2016 beendet sein sollen, bis Mitte
Dezember 2015 sollte in Abstimmung mit den Bezirken zudem eine Liste
mit den ersten 100 WLAN-Standorten erstellt werden. Diese Liste ist
laut ABL immer noch nicht final abgestimmt, erst Mitte April sollen
nun die "Top25-Standorte" der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Laut
Senatskanzlei gehe man zudem nur noch von 500 Standorten aus, die bis
zum Ende des Sommers betriebsbereit sein könnten.
Ein Sprecher der Senatskanzlei begründete die Verzögerungen damit,
dass die Abstimmung der WLAN-Hotspots vor allem im Bezirk Mitte
erheblich länger dauere als geplant. An zentralen Standorten fehle
hier noch die Zustimmung der unteren Denkmalschutzbehörde.
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